Friedberg: Studentenwohnheim-Plan in der Warteschleife

Im August 2022 hieß es, auf dem Gelände der ehemaligen Jugendarrestanstalt hinter dem Friedberger Amtsgericht solle ein Studentenwohnheim entstehen. Getan hat sich bisher wenig.
Es könnte für eine echte Entlastung auf dem Wohnungsmarkt sorgen, das Studentenwohnheim, das auf dem Gelände der ehemaligen Jugendarrestanstalt (JAA) in Friedberg entstehen soll. Dort hinter dem Amtsgericht herrscht seit nunmehr zehn Jahren Leerstand.
Die Zeit der Gefängniszellen ist also lange vorbei, wie lange es noch dauern wird, bis zahlreiche Studierende auf dem Gelände wohnen können, steht in den Sternen. Der Wetterauer Landtags-Vizepräsident Dr. Jörg-Uwe Hahn (FDP) hatte immer wieder bei der Landesregierung nachgehakt, was mit dem Gelände geschehen solle - und sich letztlich im Sommer 2022 über die Antwort gefreut, dass das Studentenwerk Gießen, das mittlerweile Studierendenwerk heißt, dort ein Wohnheim für bis zu 440 Studierende errichten will. Autofrei solle das Areal künftig sein, teilte damals Eva Mohr, Leiterin der Unternehmenskommunikation beim Studierendenwerk, mit. »Wir gehen davon aus, dass wir die Bestandsgebäude abreißen werden, um neue Gebäude zu errichten. Wenn möglich, wollen wir dies so ressourcenschonend wie möglich tun und können idealerweise vorhandene Bausubstanz weiter nutzen. Für eine Aussage über die Anzahl an Gebäuden und ihre Struktur ist es jedoch noch zu früh«, erläuterte Mohr im Sommer 2022.
Machbarkeit des Konzepts müsse intern geprüft werden, heißt es
Und jetzt: Warum steht das alte Gemäuer noch? Andreas Bloching, der neue Pressesprecher der Stadt Friedberg, erläutert auf WZ-Anfrage, dass der Stadt im Oktober 2022 eine Entwurfsstudie einer möglichen Bebauung mit einem Studentenwohnheim auf dem Grundstück vorgestellt worden sei. Hierfür wäre ein Bebauungsplan erforderlich. »Auf unsere Anregungen und Anpassungswünsche haben wir bis dato keine Rückmeldung erhalten. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Planung des Bauvorhabens aufgrund der allgemeinen baukonjunkturellen Lage erstmal zurückgestellt worden ist.«
Von Zurückstellen ist in der Antwort seitens des Studierendenwerks keine Rede. Nach Angaben des kommissarischen Geschäftsführers Tilman Dabelow liegt ein überarbeitetes Konzept für studentisches Wohnen auf dem Areal der ehemaligen JAA in Friedberg vor, »dessen Machbarkeit nun intern geprüft und dann von Geschäftsführung und Verwaltungsrat bewertet werden muss«. Zu Zeitplan und Details könne man zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage treffen. In der WZ-Anfrage an das Studierendenwerk ging es unter anderem um Zeitplan, Anzahl und Stockwerke der Gebäude, darum, ob es bei den bis zu 440 Plätzen bleibt, und um die Mietpreise.