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Für breite Bürgerbeteiligung

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Die Gründungsmitglieder der Hessische Zentralenergie eG, an der auch die MiEG mit Achim Parbel (4. v. r.) beteiligt ist. © pv

Wetteraukreis (hed/pm). In Neu-Isenburg hat sich die Hessische Zentralenergie eG (HZeG) gegründet, um insbesondere bei größeren Wind- und Photovoltaikprojekten eine breite Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. Auch die Mittelhessische Energiegenossenschaft (MiEG) ist Teil des Zusammenschlusses. Ein erstes Projekt könnte der Kauf von Windrädern am Winterstein sein.

Fast 10 000 Bürgerinnen und Bürger sind in der neuen Energiegenossenschaft vereint über ihre Mitgliedschaften in den beteiligten Genossenschaften. Acht hessische Bürgerenergiegenossenschaften arbeiten nun gemeinsam, darunter die MiEG mit Sitz in Butzbach, die 40 Photovoltaikanlagen vorwiegend auf Dachflächen von Städten und Gemeinden im Wetteraukreis betreibt. Achim Parbel aus Friedberg (Aufsichtsratsvorsitzender HZeG und Vorstand MiEG) erklärt das wesentliche Ziel: »Bisher werden größere Wind- und Photovoltaik-Projekte vor allem von den großen Energiekonzernen oder mittelständischen Investoren übernommen. Die Bürgerbeteiligung spielt dort eine untergeordnete Rolle. Das soll sich durch die Gründung nun ändern.« Man wolle die Bürgerinnen und Bürger stärker beteiligen; der Fokus liege auf dem Gemeinwohl, nicht auf dem Profit. Der Zusammenschluss gründe eine starke Gemeinschaft. Die Expertise der Genossenschaften werde gebündelt, Kräfte würden vereint, Synergien genutzt. Die Zentralgenossenschaft schließe die Beteiligungs-Lücke bei Groß-Projekten, die für die Menschen der Region bedeutend seien. »Der Blick auf eine Windanlage kann eine andere Wirkung haben, wenn Menschen an den Einnahmen für den erzeugten Strom beteiligt sind«, sagt Parbel. Dies geschehe für Mitglieder durch die Auszahlung einer Dividende der Genossenschaften oder mittels Nachrangdarlehen. Projekte, die bisher für einzelne Energiegenossenschaften zu groß waren, könnten nun mit der HZeG umgesetzt werden, so die Überzeugung. »Damit ist die Bürgerenergie in Hessen in der Lage, Großprojekte in Bürgerhand umzusetzen - auf Augenhöhe mit Projektentwicklern, Energieversorgern, strategischen Flächeneigentümern und politischen Vertretern.«

Ein erstes Projekt könnte eine breite Beteiligung an dem geplanten Windpark auf dem Winterstein sein. Wie berichtet, hat der Abo-Wind-Entwickler der HZeG ein Vorkaufsrecht für den Windpark zugesichert.

Die Akteure der beteiligten Genossenschaften bringen laut Parbel jahrzehntelange Erfahrung aus vielen Wind- und Photovoltaikprojekten mit. Neben der deutlich verbesserten Finanzstärke würden in der Hessischen Zentralenergie auch die vielseitigen und umfangreichen Erfahrungen der einzelnen Genossenschaften gebündelt.

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