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Café-Pächter für den Elvis-Presley-Platz gesucht

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Von: Jürgen Wagner

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Gastronomisch-architektonische Lücke: Am südlichen Ende des Elvis-Presley-Platzes in Friedberg soll als optisches Pendant zum »Café Rund« (das Toilettenhaus im Bildhintergrund) ein Café etabliert werden - zunächst in mobiler Form, nach Umbau von Kaiserstraße und Kaiserforum als festes Gebäude. © Nicole Merz

Wer den Friedberger Elvis-Presley-Platz aus der Vogelperspektive betrachtet, etwa via Google Maps, wird eine gestalterische Unwucht feststellen: Im Süden fehlt ein Gegenstück zum »Café Rund«.

Der Elvis-Presley-Platz mitten im Zentrum der Friedberger Kernstadt soll in erster Linie ein Begegnungsraum sein. Ein Raum für Wochen- oder Weihnachtsmärkte, für Feierabendtreffs mit Musik, aber auch für tägliche Begegnungen. Das gelingt mal mehr (bei Festen mit Live-Musik), mal weniger (wenn Geschäftsleute die Außenbestuhlung wegräumen müssen). Seit der Planung und der baulichen Umsetzung des Platzes steht fest, dass noch ein Gebäude folgen soll: ein Gegenstück zum »Café Rund«, der Toilettenanlage auf der »Kleinen Freiheit«. Das tatsächliche Café soll am südlichen Ende des EPP an der Haagstraße platziert werden. Beim Bau des Platzes wurden hier bereits die nötigen Anschlüsse (Strom, Wasser etc.) verlegt.

Nur bei den Wochenmärkten und bei gelegentlichen Events sei auf dem Platz eine gute Besucherfrequenz zu verzeichnen, schreibt die UWG in einem Antrag. »Ansonsten bietet er kein ansprechendes Bild für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Gäste der Stadt.« Der Platz werde seiner Bedeutung als »urbaner Mittelpunkt« nicht gerecht, stellt UWG-Fraktionsvorsitzender Friedrich Wilhelm Durchdewald fest.

Eine »dauerhafte, qualifizierte Bewirtschaftung« würde mehr Menschen anlocken. Die UWG stellt sich ein optisches Pendant zum Café Rund vor, »jedoch etwas größer und transparenter durch entsprechende Verglasungen«. Das Bauwerk könne innerhalb der Baumgruppen entstehen. Durchdewald kann sich in dem neuen Café an zentraler Stelle auch Lesungen, Diskussionsrunden oder Präsentationen vorstellen.

Markus Fenske (Grüne) riet dazu, erst die Umgestaltung der übrigen Kaiserstraße abzuwarten. Im Herbst sollen die Pläne vorliegen und es soll eine Entscheidung getroffen werden, wie die Umgestaltung genau aussehen soll. Bis dahin könne man auf eine mobile Lösung setzen, sagte Fenske. Auch Bürgermeister Dirk Antkowiak (CDU) hält eine mobile Lösung für den Übergang angebracht. Auch weil im Haushalt 2023 keine Mittel für den Bau bereitstünden.

Kaiserforum: Erst 2024 Baubeginn

Nach Auskunft von Stadtbauamtsleiter Tobias Brandt wird die Baustelle am Kaiserforum (ehemaliges Joh-Kaufhaus) erst 2024 eingerichtet. Der Bau eines Café-Gebäudes könnte mit dem Bau des Kaiser-Forums kollidieren. Auch deshalb gilt es abzuwarten.

Schon einmal hat die Stadt versucht, einen Pächter für ein Café am südlichen Ende des EPP zu finden. Der damalige ehrenamtliche Stadtrat Klaus Fischer (SPD) kümmerte sich um das Projekt. Im März 2019 wurden acht Bewerber ins Rathaus eingeladen, die Stadtverwaltung hatte ein Exposé mit den Anforderungen an die Bewerber zusammengestellt. Alles sah erfolgversprechend aus, doch bis zur Fristsetzung im Dezember 2019 traf keine einzige Bewerbung im Rathaus ein.

Jetzt, nach Ende der Corona-Pandemie, soll es in einem erneuten Anlauf klappen. Der Antrag der UWG bleibt im Geschäftsgang des Ausschusses. Bürgermeister Antkowiak sagte zu, die Stadtverwaltung werde eine erneute Umfrage unter heimischen Gastronomen starten. Es wird eine mobile Übergangslösung angestrebt, beispielsweise in Form eines Food-Trucks oder eines Containers, der dann, wenn das Kaiser-Forum gebaut und die Kaiserstraße saniert wird, an eine andere Stelle umziehen kann. Langfristig soll weiter ein optisches Pendant zum »Café Rund« entstehen.

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