1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis
  4. Friedberg

Großer Dank in Ockstadt an Josef Margraf

Kommentare

agl_JosefMargrafundAnjaM_4c_1
Nach 50 Jahren an der Spitze der Jagdhorngruppe des Frohsinn Ockstadt übergibt Josef Margraf die Leitung an Anja Müller. © pv

In Ockstadt hat die Jagdhorn-Gruppe des Gesangvereins Frohsinn ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert und dabei Josef Margraf gedankt, der die Gruppe von Anfang an dirigiert hat.

Der Gesangverein Frohsinn Ockstadt 1869 hat für Fronleichnam zu seinem traditionellen Grillfest am Jugendheim eingeladen. Diesmal stand das Fest ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Jagdhorngruppe. Wenngleich der Musikzug des Vereins unter der Leitung von Detlef Breitenbach zunächst die von der Fronleichnamsprozession zum Essen herbeiströmenden Gäste mit Blasmusik begrüßte, machten die Musikerinnen und Musiker Platz für die Jagdhorngruppe. Diese wurde 1973 von Josef Margraf gegründet und über die gesamten fünf Jahrzehnte hinweg fachkundig und engagiert geleitet (zur Historie siehe unten).

Die lange Erfolgsgeschichte wäre ohne den Gründer und Dirigenten Josef Margraf nicht möglich gewesen. So lag es nahe, dass der Festredner und Vorsitzende des Gesangvereins Frohsinn, Michael Koßler, in seiner Laudatio Margrafs Schaffen und Wirken über all diese Jahrzehnte in besonderem Maße würdigte. Durch Margrafs musikalisches Wissen, seine Kreativität und seine musikpädagogische Begabung konnte die Jagdhorngruppe über ein halbes Jahrhundert diese Erfolge und ihre bis heute fortwährende Popularität erlangen.

Wissen hat er sich selbst erarbeitet

Der Gesangverein Frohsinn verdankt Josef Margraf, der bereits seit 70 Jahren aktives Vereinsmitglied ist, aber noch sehr viel mehr, denn neben der Jagdhorngruppe war er schon seit 1970 aktives Mitglied des neu gegründeten Fanfaren- und Spielmannszuges, für den er als Vizedirigent bereitstand. Er leitete zusätzliche Übungsstunden, schrieb Musikstücke so um, dass sie von den Jungmusikern rasch beherrscht werden konnten - und das alles, ohne selbst Musik studiert zu haben. Sein gesamtes Wissen hat er sich durch Selbststudium angeeignet.

Der unermüdliche Musiker Margraf, inzwischen auch Dirigent des Fanfaren- und Spielmannszuges geworden, sorgte im Laufe der 80er Jahre dafür, dass diese Musikabteilung zu einem Musikzug umgestaltet wurde. Neue Instrumente wurden gekauft, und viele Flöten- und Fanfarenspieler stiegen auf Klarinette, Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn oder andere Instrumente um.

Wieder investierte Josef Margraf einen großen Teil seiner Freizeit, um die Musiker in mühevoller Kleinarbeit auf die neuen Instrumente umzustellen und auch neuen Nachwuchs für den Musikzug auszubilden. Bis heute hat ein Großteil der Musikerinnen und Musiker des Musikzugs ihr Instrumentenspiel bei ihm erlernt.

»Aufgrund dieses immensen musikalischen Lebenswerks gebührt Josef Margraf der allerhöchste Dank und die aufrichtigste Wertschätzung der gesamten Vereinsfamilie des Frohsinn«, würdigt der Verein das Engagement Margrafs.

Als Ehrendirigent weiterhin gefragt

Die Anwesenden bekräftigten die Worte des Laudators mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen. Nach der Würdigungsrede zeigte die Jagdhorngruppe ihr breites Repertoire und unterhielt mit einem jagdlichen Konzert. An dessen Ende ergriff Josef Margraf selbst das Wort und dankte sichtlich ergriffen »seinen« Jagdhörnern für all die gemeinsam verbrachten musikalischen Momente. Nach so langer Zeit gelte es jedoch auch, an eine Nachfolge zu denken und die Geschicke in jüngere Hände zu legen. Mit diesen Worten übergab Josef Margraf seiner Nachfolgerin Anja Müller, die zuvor bereits in Vertretung die Gruppe geleitet hatte, den Dirigentenstab. Damit obliegen ihr fortan das Dirigat und die musikalische Leitung der Jagdhorngruppe.

Müller versicherte, dass Margraf nicht nur weiterhin als Musiker des Ensembles allzeit herzlich willkommen sei, sondern als Ehrendirigent auch fortan noch seine musikalische Expertise gefragt bleibe.

Einen Abschluss fand der Jubiläumsauftritt mit zwei Musikstücken, die von der neuen Dirigentin geleitet wurden. Das Grillfest war damit noch nicht beendet. Der Musikzug übernahm erneut das Ruder und unterhielt die Gäste, die zwischenzeitlich bereits das reichhaltige Kuchenbüfett genießen konnten, bis zum Festausklang am Nachmittag.

Zwei Mal Deutscher Meister

Rasch nach ihrer Gründung entwickelte sich die Jagdhorngruppe des Frohsinn zu einem leistungsstarken Ensemble, das seit 1975 zahlreiche Siege bei Wertungsspielen und Meisterschaften erringen konnte. 1976 trat die kleine Gruppe von neun Musikerinnen und Musikern gegen große Hörnerzüge mit über 50 Mitgliedern an und errang trotz dieser Konkurrenz den Hessenmeistertitel. 1978 folgte der Titel des Deutschen Meisters, der 1979 sogar verteidigt werden konnte. Bis heute erinnern sich die teils nach wie vor aktiven Musikanten an diese Meisterschaften, zumal sie meist vor großem Publikum stattfanden, was angesichts ihrer eigenen kleinen Anzahl besonders eindrucksvoll war. Im weiteren Verlauf des Bestehens begann man, andere Schwerpunkte zu setzen, indem das Ensemble dazu überging, jagdliche Veranstaltungen, insbesondere die im Herbst stattfindenden Hubertusmessen, musikalisch zu begleiten.

Rasch nach ihrer Gründung entwickelte sich die Jagdhorngruppe des Frohsinn zu einem leistungsstarken Ensemble, das seit 1975 zahlreiche Siege bei Wertungsspielen und Meisterschaften erringen konnte. 1976 trat die kleine Gruppe von neun Musikerinnen und Musikern gegen große Hörnerzüge mit über 50 Mitgliedern an und errang trotz dieser Konkurrenz den Hessenmeistertitel. 1978 folgte der Titel des Deutschen Meisters, der 1979 sogar verteidigt werden konnte. Bis heute erinnern sich die teils nach wie vor aktiven Musikanten an diese Meisterschaften, zumal sie meist vor großem Publikum stattfanden, was angesichts ihrer eigenen kleinen Anzahl besonders eindrucksvoll war. Im weiteren Verlauf des Bestehens begann man, andere Schwerpunkte zu setzen, indem das Ensemble dazu überging, jagdliche Veranstaltungen, insbesondere die im Herbst stattfindenden Hubertusmessen, musikalisch zu begleiten. pm

Auch interessant

Kommentare