»Habe großes Problem mit Rechtspopulisten«

Friedberg (har). Die Worte Demokratie, Menschlichkeit, Respekt und Vielfalt sind auf den vier Flaggen zu lesen, die zusammen mit der Flagge der Interkulturellen Wochen Wetterau am Freitag auf dem Europa-Platz gehisst worden sind. Es war der offizielle Startschuss der Interkulturellen Wochen des Wetteraukreises, deren Programm mit 32 Veranstaltungen bis zum 7.
Oktober das umfangreichste Angebot seit der ersten Auflage im Jahre 2007 ist.
»Dieses vielfältige Programm haben wir vor allem den vielen ehrenamtlich engagierten Menschen zu verdanken«, sagte die Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, zugleich Schirmherrin. Sie begrüßte Vertreter zahlreicher Vereine; Gruppen, Institutionen und Sponsoren. Mit dabei war auch eine Gruppe geflüchteter Frauen, die derzeit in einem Sprachkurs der gemeinnützigen FAB die deutsche Sprache erlernen.
Gekommen waren unter anderem Vertreter des Internationalen Zentrums Friedberg, des Frauenzentrums Wetterau, des evangelischen Dekanats, des Jobcenters Friedberg und der Initiativen »Demokratie leben Wetterau«, »BuntERleben« und »WIR Vielfaltszentrum«.
Ein besonderes Lob der Schirmherrin ging an Josef Bercek, den Integrationsbeauftragten des Wetteraukreises, der mit seinem Team erneut für die Organisation der Interkulturellen Wochen verantwortlich zeichnet.
Becker-Bösch ging auch auf die aktuelle Lage in der Gesellschaft ein: »Ich habe ein großes Problem mit Rechtspopulisten«, bekannte die Erste Kreisbeigeordnete, die angesichts der bevorstehenden Wahlen und der für sie »völlig unbefriedigenden Prognosen« unterstrich: »Gerade jetzt sind die Interkulturellen Wochen umso wichtiger, denn wir wollen Vielfalt in der Wetterau, wollen jeden Menschen aufnehmen und zeigen, dass wir interkulturell und offen sind.« Viel Beifall gab es für die Rede von Becker-Bösch, die anschließend gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Organisationen die fünf Flaggen hochzog.
Wie Josef Bercek im Gespräch mit dieser Zeitung sagte, sind in diesem Jahr mit 60 Organisationen und Privatpersonen so viele wie noch nie an der Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen beteiligt, die über das gesamte Kreisgebiet verteilt sind. »Dieses immer größer werdende Interesse zeigt uns, dass die Interkulturellen Wochen zu einem festen Bestandteil in der Wetterauer Kulturlandschaft geworden sind.«