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Historische Reise in den Harz

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Die Reisegruppe des Friedberger Geschichtsvereins vor dem Braunschweiger Dom und dem berühmten Löwen aus Bronze aus dem Jahr 1166. © pv

Friedberg (pm). Der Friedberger Geschichtsverein ist unter der Leitung von Lothar Kreuzer in den Harz gefahren. Primäres Fahrtziel war laut Verein, das UNESCO-Welterbe »Bergwerk Rammelsberg, Altstadt Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft« kennenzulernen. Mitorganisator Achim Meisinger ging auf die Parallelen zwischen dem Harz und Taunus ein.

Die erste Station der Gruppe war das in 1129 gegründete Zisterzienserkloster Walkenried im Südharz. Neben dem Museum besuchte sie auch das Welterbe-Informationszentrum, das einen Überblick über die Entwicklung des Harzer Bergbaus bietet.

Hoch hinaus auf den Brocken

Anschließend ging es mit der historischen Schmalspurbahn auf den Brocken. Mit 1141 Metern Höhe besteht dieser hauptsächlich aus Granit und hebt sich markant aus der Mittelgebirgslandschaft heraus, schreibt der Verein. Vom Gipfel des Brocken habe sich die DDR bis 1990 mit Spionage-Geräten Informationen über die Bundesrepublik Deutschland verschafft.

Am zweiten Tag des Ausflugs wurde Goslar besichtigt. Neben der Altstadt mit etwa 1500 Fachwerkhäusern, zahlreichen Kirchen und historischen Steinhäusern weckte die im 11. Jahrhundert erbaute Kaiserpfalz großes Interesse.

Bis in die Stauferzeit wurden dort etwa 100 Reichsversammlungen und Hoftage abgehalten, berichtet der Verein. Von den ursprünglichen Bauten blieben das Kaiserhaus und die St.-Ulrichs-Kapelle erhalten. Im Inneren wurden die Wandflächen des Kaisersaals Ende des 19. Jahrhunderts mit Gemälden zur deutschen Kaisergeschichte dekoriert.

Den Nachmittag verbrachte die Gruppe im Erzbergwerk Rammelsberg vor den Toren Goslars. Bis zu seiner Stilllegung 1988 war das Bergwerk mehr als Tausend Jahre zur Gewinnung von Kupfer, Eisen, Blei und Zink im Wissenbach-Schiefer in Betrieb.

Am nächsten Tag ging es nach Wolfenbüttel. Hier residierten von 1432 bis 1753 die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Ihr Barockschloss ist das größte erhaltene Niedersachsens. Herausragend sei dort die Herzog-August-Bibliothek - und das nicht allein wegen ihrer umfangreichen Bestände, sondern auch, weil dort Universalgelehrter Gottfried Wilhelm Leibniz sowie Dichter Gotthold Ephraim Lessing als Bibliothekare wirkten. Es folgte ein Besuch des Lessinghauses, in dem Leben und Werk des Dichters gezeigt wurden.

In Braunschweig, ebenfalls Residenzstadt der Braunschweig-Lüneburger Herzöge, war die Gruppe von der Ende des 19. Jahrhunderts wiederaufgebauten Burg Dankwarderode beeindruckt. Diese sei ursprünglich die erste nicht-königliche Residenz im Reich gewesen. Auch besichtigten sie den von Heinrich dem Löwen gestifteten Dom. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch des Kaiserdoms in Königslutter, den Kaiser Lothar III. im Jahr 1135 erbauen ließ.

Hahnenkleer Stabkirche besucht

Am vierten Tag besichtigte die Gruppe die Hahnenkleer Stabkirche. Sie bestehe nur aus Holzbauteilen, ebenso wie die 1642 erbaute Marktkirche zum Heiligen Geist in Clausthal-Zellerfeld, die größte Holzkirche Deutschlands. In der dortigen Bergakademie, heute Technische Universität, wurden wichtige Erfindungen der Bergbautechnik gemacht.

Die letzte Station des Ausflugs war Duderstadt mit vielen teils sehr gut erhaltenen Fachwerkhäusern und dem »Eichsfelder Dom«.

Der Geschichtsverein berichtet, dass die Studienfahrt von Donnerstag, 31. August, bis Sonntag, 3. September, wiederholt wird. Es sind noch einige Plätze frei. E-Mail an Friedberger-Geschichtsverein@ gmx.de, Reinhard Schartl.

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