»Ich doch nicht«

Friedberg (pm). »Enkeltrick - ich doch nicht!« Zu diesem Thema hatte der G&G-Treff der Katholischen Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt Friedberg die Kriminalkommissarin Sylvia Jacob, die eigens für Prävention bei der Friedberger Polizei zuständig ist, eingeladen.
Zunächst stellte sie klar, »dass es jeden treffen kann«. Die Täter seien beim Enkeltrick gut geschult und suchten sich ältere Menschen als Opfer, weil diese hilfsbereit erzogen seien und zu höflich, um ein Telefongespräch ohne Kommentar zu beenden.
Polizei holt nie Wertsachen ab
Auch Einsamkeit spiele dabei eine Rolle. Jacob gab dazu anschauliche Beispiele aus der Praxis mit dem Hinweis, dass die Polizei niemals unter 110 anrufe und grundsätzlich keine Wertsachen zur Aufbewahrung abhole.
Zum Thema Schockanruf: Die Täter hätten auch keinerlei Vorab-Informationen, sondern bekämen diese über geschickte Gesprächsführung. »Die Banden sitzen im Ausland und rufen über Callcenter per Zufallsgenerator an. Deshalb bitte erst nachdenken und immer Rücksprache mit einem Familienmitglied halten. Niemals Informationen und kein Geld herausgeben«, appellierte Jacob. Auch durch Gewinnspiele kommen die Täter nach ihrer Erfahrung an Informationen. Bei einer regen Aussprache gab Jacob weitere Tipps, zum Beispiel nicht zurückzurufen, nicht Ja sagen, bei 0800 und unbekannten Nummern nicht ans Telefon gehen. »Wichtige Dinge werden immer per Post und nie am Telefon geklärt. Daten sind das Gold der heutigen Zeit«, betonte sie. Die Polizistin machte klar, keine Fremden ins Haus zu lassen. »Firmen melden sich vorher an.«