Im Team für die Versorgungssicherheit
Wetteraukreis (pm). Die Herausforderungen durch den Umbau der deutschen Energieversorgung und -infrastruktur können nur gemeinsam gemeistert werden. Davon sind die Verantwortlichen von elf regionalen Energieversorgern überzeugt und haben in Gießen auf Initiative der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) das »Institut für Transformationsaufgaben in der Energiewirtschaft und Energietechnik« (ITEE) als Verein gegründet.
Zwei weitere Energieversorger werden dem ITEE noch beitreten. Es dient dem Austausch, der Vernetzung und insbesondere der von der THM geleisteten wissenschaftlichen Begleitung der Transformation.
Regionale Energieversorger stehen bei der Gestaltung der Energiewende vor ähnlichen technischen und rechtlichen Fragestellungen. An der THM befasst man sich fachbereichsübergreifend mit Fragen zur Energiewandlung, -verteilung und -anwendung. »Wir können hier unsere Expertise und wissenschaftliche Begleitung anbieten«, sagte Zentrumssprecher Prof. Olaf Berger, zugleich Vizepräsident der Hochschule. Das Zentrum und die in ihm verbundenen Fachbereiche seien etwa maßgeblich am Gießener »FlexQuartier« beteiligt, das Wärme- und Energieversorgung in einem Niedrigenergie-Wohnumfeld dezentral kombiniert.
In der Gründungsversammlung wurden Matthias Funk, Technischer Vorstand der Stadtwerke Gießen, und Dr. Thorsten Reichel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Nauheim, als gleichberechtigte Vorsitzende gewählt. Die THM ist im Vorstand nicht vertreten, sondern stellt mit Prof. Thomas Stetz und Prof. Stefan Lechner die wissenschaftliche Leitung. Als solche sind sie dem Vorstand gegenüber nicht weisungsgebunden.
In Vorbereitung ist, den Verein als sogenanntes An-Institut zu einer rechtlich selbstständigen, jedoch organisatorisch, personell und räumlich mit der Hochschule verflochtenen Einrichtung zu machen. Dies liegt dem Senat zur Abstimmung im April vor. Operativ ist vorgesehen, die wissenschaftliche Ausbildung des Personals der Unternehmen an der THM zu leisten.
»Die Energiewende wird in der Region nur gelingen, wenn kooperativ auf dem Gebiet von Forschung und Praxis zwischen THM und den beteiligten Energieversorgungsunternehmen zusammengearbeitet wird«, sagte Dr. Thorsten Reichel. Das neu gegründete Institut sei in dieser Beziehung richtungsweisend«, erläuterte Funk.
Der Verein ist offen für weitere Mitglieder. Mitgliedsunternehmen sind die Energie-Gesellschaft Frankenberg, Energie und Versorgung Butzbach, Enwag Wetzlar, Siegener Versorgungsbetriebe sowie die Stadtwerke Bad Homburg, Bad Nauheim, Friedberg, Gießen, Herborn, Oberursel und Weilburg. Geplant sind Mitgliedschaften der Energieversorgung Limburg, Kreiswerke Main-Kinzig und Stadtwerke Marburg.