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In Tradition verhaftet

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Von: Harald Schuchardt

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Übergabe der Bürgeraktie von 1908 mit (v. l..) Bürgermeister Dirk Antkowiak, Elisa König, Christine Diegel, Hans-Jürgen Salazkat, Rainer Götze und Dr. Wolfgang Sinn. © Loni Schuchardt

Friedberg (har). Vor vier Wochen erhielt die »Gesellschaft der Freunde Theater Altes Hallenbad Friedberg/Wetterau« den Deutschen Denkmalschutzpreis des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz ( die WZ berichtete). Eine große Delegation des Vereins war zur Preisverleihung nach Hamburg gefahren. Am Dienstagabend wurde die hohe Ehrung in einer Feierstunde im neuen Foyer des Theater Altes Hallenbad nun noch einmal gewürdigt.

Hierzu konnte Rainer Götze, der im Oktober zum Vorsitzenden des Hallenbadvereins gewählt wurde, zusammen mit seinem Stellvertreter Dr. Wolfgang Sinn eine große Zahl an »Mitgliedern aus der Friedberger Gesellschaft« (Götze), darunter auch Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender und Bürgermeister Dirk Antkowiak, begrüßen.

Ein besonderer Gruß ging an Landrat Jan Weckler sowie an Prof. Dr. Markus Harzenetter, den Präsidenten des Landesamts für Denkmalpflege. Götze bezeichnete die Preisverleihung als eine besondere Ehre, die ohne das langjährige Engagement seines Amtsvorgängers Uli Lang sowie Reinhard Wilk und Hans-Jürgen Salazkat nicht denkbar gewesen wäre. Götze: »Sie sind das Urgestein des ›Aha«. Dazuzählt noch Mitgründer Bernd Pollack.

In allen Grußworten wurde das ehrenamtliche Engagement gewürdigt, so auch von Landrat Jan Weckler, der die Feierstunde vor Ort als »logische Konsequenz« bezeichnete, denn »dies ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in Deutschland«. Keiner habe für diesen Preis besser infrage kommen können als die Hallenbad-Freunde, sagte der Kreischef, der darauf hinwies, dass schon das Hallenbad 1909 von Bürgern initiiert worden war. Weckler: »Das Theater Altes Hallenbad ist in dieser Tradition verhaftet.«

Weckler bezeichnete es als den richtigen Ansatz des 2007 gegründeten Vereins, dass seit 2013 parallel zum Sanierungsvorhaben Veranstaltungen durchgeführt werden. »Der Verein hat eine echte Leistung erbracht. Das Theater Altes Hallenbad ist eine kulturelle Bereicherung für Friedberg und die ganze Region«, sagte Weckler abschließend.

Bürgermeister Dirk Antkowiak ging in seinem Grußwort ausführlich auf die über 110 Jahre lange Geschichte des Hallenbadgebäudes ein. Er zitierte den Text der Verleihungsurkunde, in der »das überdurchschnittliche Engagement für die Denkmalpflege« gewürdigt wird.

Sollte der derzeit laufende 5. Bauabschnitt planmäßig in einem Jahr abgeschlossen sein, dann »können wir alle auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken«, sagte Antkowiak über das Gebäude, das sich seit 1934 in städtischen Besitz befindet.

Abschließend übergab Antkowiak zusammen mit Kulturamtsleiterin Christine Diegel und Elisa König, im Bauamt zuständig für Gebäudemanagement, eine »Hallenbad-Bürgeraktie« aus dem Jahre 1908 im Original an den »Aha«-Vorstand. Humorvoll begann Prof. Dr. Markus Harzenetter seine Rede. »Es ist im Fußball Tradition, dass die Mannschaft für einen auswärts errungener Pokal auf dem Balkon des Rathauses gefeiert wird, und wie wir in Frankfurt im Mai gelernt haben, sollte man den Pokal den Spielern überlassen.«

»Was der Grimme-Preis für die Medien ist, ist die Silberne Halbkugel für die Denkmalpflege«, meinte Harzenetter, der als Vorsitzender der Vereinigung der Denkmalfachämter seit neun Jahren Jurymitglied ist und so aus dem »Nähkästchen« plaudern konnte.

»Hier in Friedberg hat besonders überzeugt, dass nicht nur der ursprüngliche Bau auf bürgerliche Initiative hin errichtet wurde, sondern dass auch die Sanierung aus der Mitte der städtischen Gesellschaft getragen wird«, erkläre Harzenetter und sagte weiter: »Das Entscheidende aber ist das enorme Bürgerengagement zur langfristigen Verantwortung für dieses Baudenkmal.«

Für die hervorragende musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgte Gitarrist Vincent Roche, Lehrer an der Friedberger Musikschule, mit internationalen Melodien aus Afrika, Schweden und Israel.

In seinem abschließenden Statement dankte Götze den Rednern, um anschließend alle Anwesenden zu einem kleinen Imbiss und vielen anregenden Gesprächen einzuladen.

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Vincent Rocher umrahmt die Feierstunde musikalisch mit internationalen Melodien aus Afrika, Schweden und Israel. © Loni Schuchardt
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Gründungsvorsitzender Uli Lang zeigt die Medaille. © Loni Schuchardt

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