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Inspiriert von Herbie Hancock

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Von: red Redaktion

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koe_DolphinDance-Teaser__4c © pv

Friedberg (pm). »Dolphin Dance« lautet der Titel der Gruppenausstellung im Kunstverein, die von dem Frankfurter Künstler Arthur Löwen kuratiert wird, und bei der Positionen von Il-Jin Atem Choi, Conrad, Béla Feldberg, Sara Rossi, Daniel Stubenvoll, Yana Tsegay und Tomomi Yamakawa zu sehen sein werden.

Benannt ist die Ausstellung nach einem Jazz-Titel des einflussreichen Musikers Herbie Hancock, welcher auf dem Album »Maiden Voyage« von 1965 zu hören ist. Hancock, den selbst ein Wassermelonenverkäufer zu inspirieren vermag, gilt als Pendler zwischen den musikalischen Welten und wird oft auch als das Chamäleon der Szene bezeichnet. So reagiert er in seiner Karriere unablässig auf seine musikalische Umgebung und überführt diese in seinen eigenen Kontext. Seine Offenheit für unterschiedliche Musikstile und Musiker wird zum Markenzeichen und dient als Vorbild für viele.

Alleine und auch gemeinsam

Dem Narrativ der Musik folgend ist die Auswahl der künstlerischen Positionen, die im Kunstverein gezeigt werden, als eine Art »Combo« zu verstehen, in der jede Position ihren eigenen Sound hat. Die ausgestellten Werke zeigen sich als visuelles und inhaltliches »Set« das betrachtet und durchdacht werden will. So bekommt jede Position Raum für ihr eigenes Solo, um anschließend im kollektiven Miteinander aufzugehen. Harmonisches und Dissonantes darf sich im Ausstellungraum begegnen, um so ein komplexes Ganzes zu kreieren.

Alle gezeigten Werke wurden von Löwen in den vergangenen Jahren in Frankfurt gesehen und nun in Friedberg zu einer Gruppenausstellung zusammengebracht. Atem Choi interessiert das Pendeln zwischen seinem Arbeitsmaterial und dem möglichen Endprodukt. In den gezeigten »Mirror Paintings« geht er der Frage nach, wie sich Nebensächliches und Abseitiges zu einem geschlossenen Kunstwerk umwandeln lassen. Dabei nimmt der Begriff der Störung ein zentrales Motiv in seiner Arbeit ein.

Daniel Stubenvoll zeigt die Serie »Entity Models«, die bereits 2022 im Kunstverein Grafschaft Bentheim zu sehen war. Versatzstücke von standardisierten Materialien der gebauten Umwelt emanzipieren sich bei Stubenvoll zu eigenständigen Objekten, die eine besondere Materialpoesie entfalten.

Auch für Béla Feldberg dient die gebaute Umwelt als Referenz. So wird der urbane Raum als objektive Instanz in Frage gestellt und in einen persönlichen Kontext umgedeutet.

Die kleinformatigen Gemälde von Sara Rossi formulieren ihre eigene gemalte Wirklichkeit, in welcher sie den perspektivischen Raum und den Raum der Farbe auslotet.

Conrad beschäftigt sich mittels Drucktechniken mit den Themen Verletzung und Regeneration. Die Art und Weise, wie er in Materialien eingreift, sie zerschneidet, zusammennäht und verbindet, ist zugleich Inhalt seiner Arbeit.

Yana Tsegay schlägt in ihrer großformatigen Malerei eine Brücke zur Höhlenmalerei. Mit der Darstellung eines quasi paläontologischen Fußabdrucks schafft sie eine Referenz zum musealen Displayformat.

Yamakawa deutet die verschlungenen Pfade der Metaphysik an. Ihr Interessensfeld sind Gedanken und Dinge, die sie und andere zum Staunen bringen.

In ihrer aktuellen Arbeit für den Kunstverein Friedberg ist ihr die Kommunikation mit dem Raum, der Luft und dem Auge wichtig.

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