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Kita in Friedberg droht eine lange Schließung

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Die Friedberger »Kinderburg am Rübenberg« in der Fauerbacher Straße wird vorügergehend geschlossen, weil die Decken saniert werden müssen. © Nicole Merz

In der »Kinderburg am Rübenberg« in Friedberg müssen Decken saniert werden. Davon haben viele Eltern der Kita-Kinder erst Ende vergangener Woche erfahren - was für Missstimmung sorgte.

Schock für Eltern, die ihre Kinder ab nächsten Montag wieder in der Friedberger Kita »Kinderburg am Rübenberg« zur Betreuung abgeben wollten. Denn Ende der vergangener Woche erhielten sie überraschend ein Schreiben von der Kindertagesstättenverwaltung der Stadt Friedberg, in dem es heißt: »Bei den Sanierungsarbeiten während der dreiwöchigen Schließung hat sich herausgestellt, dass die Kita nach den Sommerferien für einige Zeit nicht mehr genutzt werden kann.« Zum großen Bedauern, so die Stadt, habe sich ergeben, dass den Kindern längstens bis zum 15. September keine Betreuungsmöglichkeit angeboten werden könne. Aktuell sei man aber mit Hochdruck dabei, eine Übergangslösung vorzubereiten.

Bisher, so berichtete am Donnerstag ein betroffener Vater, wisse man nur, dass die Decken freigelegt und neue Akustikdecken angebracht werden sollten. Die Stadt erläutert dazu, es sei sichtbar geworden, dass der Deckenaufbau nicht den aktuellen bautechnischen Standards entspreche. Daher sei eine kurzfristige Sanierung der Decken im gesamten Kita-Gebäude unumgänglich. Obwohl man eine kurzfristige Sanierung anstrebe, müsse man leider mit einer Gesamtlaufzeit der Maßnahmen von bis zu einem Dreivierteljahr rechnen. Die Nutzung des Gebäudes sei während der gesamten Sanierungsarbeiten nicht möglich.

Natürlich, so wird bestätigt, suche man bei der Stadt nun nach schnellen Lösungen, man sehe aber auch formale Hürden vor sich. Denn bei der Suche nach Ausweichmöglichkeiten müssten wichtige Kriterien erfüllt werden, die üblicherweise von verschiedenen Behörden abgestimmt und genehmigt würden.

Berufstätige Eltern vor Problemen

»Meiner Meinung nach sind wir eine Woche zu spät über diese Vorgänge informiert worden. Eltern, die arbeiten müssen, stehen jetzt vor Riesenproblemen. Ich verstehe diese ganze Geheimniskrämerei nicht«, klagte am Donnerstag ein weiterer Vater, der namentlich nicht genannt werden wollte. Zudem befürchtet er einen höheren Aufwand bei der geplanten Verteilung der Kinder auf andere Kitas der Stadt. Fakt sei nach seinem Verständnis bis gestern gewesen, dass die Betreuungszeiten auf 15 Uhr reduziert würden und dass zu den drei Wochen Schließung in den Sommerferien zwei weitere hinzu kämen.

So verfasste der Elternbeirat ein Schreiben an die Verantwortlichen, in dem es heißt: »Wir sind uns im Klaren darüber, dass Sie sich ein Alternativgebäude nicht einfach so herzaubern können, aber glücklich über die bisherige Lösung sind wir nicht. Denn machen wir uns nichts vor: neun Monate heißt bis nächsten Sommer und sehr wahrscheinlich darüber hinaus.«

Es folgt im Anschreiben der Eltern ein Katalog mit 18 Fragen, auf die »dringend Antworten gewünscht werden«. Die erste lautet: »Welche konkreten baulichen Mängel liegen denn überhaupt vor, und warum machen diese ein so kurzfristiges Eingreifen erforderlich? Liegt ein Gutachten eines amtlich bestellten Sachverständigen vor?«

Marion Götz will die Fragen alle klären

Marion Götz wiederum, die Erste Stadträtin, versendete am Mittwoch ein Antwortschreiben und lud für nächsten Dienstag zu einer nicht öffentlichen Info-Veranstaltung ein, »bei der alle Fragen beantwortet werden«, wie sie versprach. »Für Ihren Schock und alle weiteren sicherlich ausgelösten Gefühle und Verärgerungen haben wir volles Verständnis und bedauern die plötzlich eingetretene Situation, an der die Stadt schuldlos ist, auf das Äußerste«, heißt es in ihrem Schreiben. Man werde in der Elternversammlung erfahren, dass auch seitens der Stadt Friedberg mit Hochdruck rasche Lösungen geprüft worden seien. Zu der drängenden Frage, ob man die Betreuung der Kinder nicht bereits früher wieder aufnehmen könne, lieferte Götz am gestrigen Nachmittag gute Nachrichten: »Nach erfolgtem Abschluss diverser Klärungen wird die Betreuung nicht erst ab 15. September, sondern bereits ab dem 7. September. stattfinden können. Auch werden alle Kinder, die bislang eine Betreuungszeit bis 16 Uhr hatten, die Möglichkeit erhalten, diese Betreuungszeit aufrecht zu erhalten.« Sowohl an dieser Thematik, als auch an der Problematik der gekürzten Betreuungszeit hätten in den letzten Tagen viele Beteiligte intensiv gearbeitet.

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