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Wechselstimmung genutzt: Dahlhaus erobert das Rathaus in Friedberg

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Der unabhängige Kjetil Dahlhaus wird neuer Bürgermeister von Friedberg.
Der unabhängige Kjetil Dahlhaus wird neuer Bürgermeister von Friedberg. © Nici Merz

Kjetil Dahlhaus hat die Sensation geschafft: Im ersten Wahlgang gewann der unabhängige Kandidat mit 60,58 Prozent die Bürgermeisterwahl in Friedberg. Ein Kommentar von WZ-Redakteuer Jürgen Wagner.

Friedberg - Mit 60,58 Prozent hat Kjetil Dahlhaus die Friedberger Bürgermeisterwahl für sich entschieden. Der unabhängige Bewerber nimmt ab Januar im Chefsessel des Rathauses Platz. Amtsinhaber Dirk Antkowiak (CDU) musste eine bittere Schlappe hinnehmen: Er landete unter der 30-Prozent-Marke, konnte selbst im Heimatort Dorheim nicht gewinnen.

Unter »ferner liefen« landete Markus Fenske von den Grünen, für den bei dieser speziellen Wahl, die Friedberg regelrecht politisierte, nichts zu holen war. 9,37 Prozent, das ist bei weitem nicht das, was die Grünen und Fenske erwartet hätten. »Außer Konkurrenz« nahm Anja El Fechtali von der Linken an der Wahl teil. 1,87 Prozent, ein mageres Ergebnis und wohl auch dem Trend geschuldet: Die Stimmung in der Stadt sprach eindeutig für Dahlhaus, für einen neuen, unverbrauchten Rathauschef, einen »Macher«, der anpackt, was lange liegenblieb. So die Erwartung vieler Wähler.

Kjetil Dahlhaus ist neuer Bürgermeister von Friedberg

Um 19.30 Uhr brandet Applaus auf. Das Ergebnis zeichnete sich bereits mit den ersten Zahlen aus Ossenheim ab. Dahlhaus lag in so gut wie allen Wahlbezirken vorne, holte hier deutlich über 50 und dort sogar satte 70 Prozent. Fenske war der erste, der die Segel strich und Dahlhaus gratulierte.

Was im Sitzungssaal des Rathauses zunächst ungläubiges Staunen hervorrief, wurde immer mehr zur Gewissheit, bis Wahlleiter Jürgen Schlerf gegen 19.30 Uhr verkündete: »Herr Dahlhaus, ich stelle fest, Sie sind zum neuen Bürgermeister der Kreisstadt gewählt worden.« Applaus brandete auf, Dahlhaus wurde von der Familie und seinem Team gefeiert. »Riesigen Dank an meine Wähler, das ist ein großer Vertrauensvorschuss«, sagte er, noch ganz perplex vom so deutlichen Wahlerfolg.

Die CDU verfolgte das Eintrudeln der Ergebnisse im Amtszimmer des Bürgermeisters, der gegen 19.30 Uhr kurz vorbeischaute und gemeinsam mit dem Parteivorsitzenden Bernd Wagner seinem designierten Nachfolger gratulierte. Die Niederlage konnte sich Antkowiak nicht erklären: »Damit habe ich nicht gerechnet.« Dr. Klaus Rack (SPD) sagte, die Stadtgesellschaft habe »ein Votum für Veränderungen abgegeben«, dies erfordere Kooperationen in der Politik. (jw)

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