Kleiner Vogel, deutliche Rufe

Friedberg (pm). Er ist nur etwas über 20 Zentimeter groß, hat aber eine Flügelspannweite von rund 55 Zentimetern. Der Steinkauz, eine der kleinsten Eulenarten, ist trotz der geringen Größe ein ganz fleißiger Mäusejäger, verschmäht auch größere Insekten und Würmer nicht. Sein Lebensraum sind Parks mit lichtem Baumbestand und bei uns vor allem die traditionellen Streuobstwiesen.
Insbesondere während der Paarungszeit, die in der Regel schon früh im Februar/März beginnt, sind Steinkäuze bei einsetzender Dämmerung bis in die Nacht zu hören. Übrigens, wer das Glück hat, einen Steinkauz zu sehen, der kann am Gefieder nicht erkennen, ob es das Männchen oder das Weibchen ist. Sie sind lediglich an den Rufen zu unterscheiden.
Mit ihren Rufen verteidigen die Männchen ihre Reviere. Und genau das ermöglicht es, die Besetzung der Reviere in der Paarungszeit zu kontrollieren. Der NABU Friedberg lud daher zu einer Steinkauz-Exkursion im Dorheimer Wingert unter Führung von Wolfgang Köhler ein. So machten sich nach der Begrüßung durch die NABU-Vorstandsmitglieder Ruth Müller und Harald Bernd insgesamt 14 Besucher, darunter auch mehrere Kinder, auf den Weg. Köhler imitierte mit einer Lockflöte die Rufe eines Kauzes. Und bereits beim ersten Halt waren gleichzeitig die Rufe der ihr Revier verteidigenden Steinkauzmännchen zu hören.
Köhler erläuterte die Bedeutung der Rufe. Es beginnt mit ›harmlosen« Rufen, die zeigen, das Revier ist besetzt. Bleibt der Eindringling trotzdem, werden die Rufe »aggressiver«, bis der Eindringling schließlich verschwindet.. Im Laufe des Rundwegs waren weitere Rufe zu hören. »Insgesamt haben wir an diesem Abend fünf Steinkäuze auf dem Wingert gehört«, zog Köhler Bilanz. Für den Dorheimer Wingert bedeutet das einen guten Besatz, und es ist ein Zeichen dafür, dass genügend Nahrung zur Verfügung steht.
Nach etwa eineinhalb Stunden ging es zum gemütlichen Teil über. In einem »Versorgungswagen« standen Laugengebäck sowie heißer Apfelsaft und Apfelwein bereit. Nach der Exkursion in Kälte und Dunkelheit eine willkommene Stärkung, die gerne angenommen wurde.
Die nächste Exkursion des NABU Friedberg wird sich dem Thema Amphibien widmen. Sie ist geplant für den 22. April um 18 Uhr und startet am Wanderparkplatz Winterstein. Weitere Informationen zu allen Angeboten finden Interessierte im Internet unter www.NABU-Friedberg.de.