»Kommunen nicht alleinlassen«

Friedberg (pm). Mit Kosten von rund 14 Millionen Euro muss die Stadt Friedberg im Jahr 2024 für die Kinderbetreuung rechnen und damit auch weiterhin mit einer überproportional wachsenden finanziellen Belastung (die WZ berichtete). Und Friedberg wächst, was den Bedarf an weiteren Kindertageseinrichtungen zusätzlich erhöht, um alle Kinder mit einem guten Betreuungsangebot zu versorgen.
Gleichzeitig benötigt die Stadt für diesen wachsenden Bedarf zahlreiche zusätzliche pädagogische Fachkräfte, um den Bildungs- und Betreuungsauftrag zu erfüllen und bedarfsgerechte Öffnungszeiten verlässlich zu gewährleisten.
Erste Stadträtin, Kämmerin und Kita-Dezernentin Marion Götz spricht deshalb von einer enormen Herausforderung und Mammutaufgabe für die Stadt und fordert Land und Bund zu mehr Unterstützung bei der »zentralen Gesellschaftsaufgabe Kinderbetreuung« auf. »Seit vielen Jahren haben wir mit stetig steigenden hohen Kosten zu kämpfen, für die wir keine ausreichende Gegenfinanzierung durch Bund und Land erhalten«, beklagt Götz in einer Pressemitteilung.
Die Fehlbeträge ergeben sich aus den stetig steigenden Personal- und Betriebskosten für die städtischen Einrichtungen und die Zuschüsse an die freien und konfessionellen Kita-Träger. Götz mahnt an: »Dafür erhalten wir und erhalten die Kommunen insgesamt keine adäquate Gegenfinanzierung durch Land und Bund. Und da die Stadt Friedberg in den nächsten Jahren zur Erfüllung des Rechtsanspruchs noch viele weitere neue Kita-Plätze schaffen muss, werden die ungedeckten Kosten auch in den nächsten Jahren ungebremst weiter steigen, wenn kein höherer Finanzbeitrag von anderer Seite erfolgt.«
Mit der aus Sicht der Ersten Stadträtin unzureichenden Kita-Finanzierung stehe die Kreisstadt nicht allein. Seit Jahren forderten die kommunalen Spitzenverbände und verantwortliche Kommunalpolitiker über alle Parteigrenzen hinweg Bund und Land auf, mehr Verantwortung für die Finanzierung der Kinderbetreuung zu übernehmen, fährt Götz fort. Ungeachtet der erheblich steigenden Kosten auch im Jahr 2024 freue sie sich als Kita-Dezernentin sehr, dass die Stadt 2023 insgesamt 119 Kita-Plätze zusätzlich geschaffen habe. Gleichzeitig sei es im Rahmen des städtischen Personalentwicklungskonzepts gelungen, zahlreiche neue pädagogische Fachkräfte für die städtischen Kitas zu gewinnen.