Kooperation im Irak

Friedberg (pm). Zitadelle statt Burg: Für einige Wochen lehrt THM-Mitarbeiter Dr. Baker Farangis nicht in Friedberg, sondern im kurdischen Erbil, einer der ältesten kontinuierlich bewohnten Siedlungen der Welt.
Die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) arbeitet seit einem Jahr mit der Erbil Polytechnic University (EPU) aus Kurdistan im Irak zusammen. Ziel des vom Deutsch Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Projektes ist es, Studienprogramme zu entwickeln und moderner Lehrmethoden zu implementieren.
Perspektiven des Projektes wurden durch das dortige Präsidium, den Leiter des International Office und das Projektteam der EPU festgehalten. So gibt es in der Region ein großes Potenzial zur Erzeugung von erneuerbarer Energie.
Dieses wird bislang nur in geringem Umfang genutzt. Erste Investitionsprojekte zu ihrer Nutzung sind bereits eingeleitet. Für eine nachhaltige Etablierung und den Einsatz von erneuerbarer Energie auch zur dezentralen Versorgung in dünn besiedelten Gebieten ist die Ausbildung von Fachkräften notwendig, darauf zielt das gemeinsame Projekt ab.
Wechselseitig sollen Besuche stattfinden
Zum Ausbau des persönlichen Kontakts und für die Errichtung der benötigten Lehrlabore besuchten Prof. Dr. Klaus Behler und Farangis der THM die EPU. Letztgenannter ist einen Monat vor Ort und hält erste Lehrveranstaltungen. In Seminarvorträgen, an denen neben Studierenden auch Beschäftigte der EPU sowie der Salahaddin University aus Erbil und die Leitungen der Hochschulen teilnahmen, stellten die Gäste Grundkonzepte technologieorientierter Forschung und Entwicklung sowie Lehrkonzepte und studentische Projekte vor.
So erfuhren die Zuhörer anhand eines Masterabschluss- und eines Promotions-Kolloquiums mehr zur Nutzbarkeit von Fotovoltaik unter besonderer Berücksichtigung lokaler Umweltbedingungen.
Im weiteren Projektverlauf sind wechselseitige Besuche in Verbindung mit Fachveranstaltungen und die Entwicklung abgestimmter Studienprogramme geplant.
Die Studierenden der EPU sollen zudem die Möglichkeit bekommen, Praxisphasen bei deutschen Unternehmen durchführen, um eine anwendungsbezogene Ausbildung zu erhalten.