Kreis kauft den ehemaligen Obi
Wetteraukreis/Büdingen (jwn). Zur Stärkung des Zivil- und Katastrophenschutzes kauft der Wetteraukreis den ehemaligen Obi-Baumarkt in Büdingen.
In nicht öffentlicher Sitzung hat am Mittwoch der Kreistag den Erwerb für einen Kaufpreis von 2,8 Millionen Euro zuzüglich der Nebenkosten von weiteren 300 000 Euro mit den Stimmen von CDU, SPD, den Grünen und der Linken beschlossen. Die restlichen Fraktionen stimmten dagegen.
Laut Landrat Jan Weckler (CDU) soll die Halle ab Januar 2023 multifunktional genutzt werden, vor allem aber dem Zivil- und Katastrophenschutz als Standort dienen. 12 500 Quadratmeter umfasst das Grundstück in der Industriestraße 46 in Büdingen, das Gebäude ist 4500 Quadratmeter groß zuzüglich 725 Quadratmetern überdachter Freifläche. »Egal ob durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg oder der sich zuspitzende Energiekrise: Dem Zivil- und Katastrophenschutz kommt eine immer größer werdende Bedeutung zu, wenn es um die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis geht. Mit dem Kauf des Grundstücks samt Halle wollen wir sicherstellen, dass unsere Einsatzkräfte unter den besten Voraussetzungen arbeiten können und für aktuelle und zukünftige Herausforderungen gewappnet sind«, begründete der Landrat den beabsichtigten Kauf. Derzeit seien an mehreren Standorten im Kreisgebiet Ausstattungsgegenstände und Material des zuständigen Fachbereichs »Gesundheit und Bevölkerungsschutz« der Kreisverwaltung eingelagert. So etwa am Friedberger Europaplatz, im kürzlich in Betrieb genommenen Dienstgebäude »Steinkaute«, in einer ehemaligen Turnhalle in Assenheim, der Alten Schule Reichelsheim und zuletzt auch in extern angemieteten Lagerflächen. Die im ganzen Kreis verteilten Lager könnten in Büdingen zentralisiert werden. Darüber hinaus sei absehbar, dass der Bedarf an Lager- und Stellplätzen weiter steigen werde, sagte Weckler. »Und darauf wollen wir bestmöglich vorbereitet sein.«
In der Vergangenheit wurde die Halle bereits als zentrales Impfzentrum für den Wetter-aukreis genutzt. Sie soll im Bedarfsfall zudem als sogenannter Betreuungsplatz 500 (BTP 500) im Sinne des »Sonderschutzplans Betreuungsdienst« des Landes Hessen genutzt werden können. Bei Notlagen - etwa Hochwasserereignissen - können dort bis zu 500 Personen verpflegt und betreut werden. Bisher konnte der Kreis in solchen Fällen ausschließlich auf kreiseigene Sporthallen zurückgreifen.
Doch nicht nur für den Zivil- und Katastrophenschutz könnte der ehemalige Baumarkt genutzt werden. Auch Archivflächen für die jährlich wachsende Bauamtsregistratur stünden zur Verfügung. Zum anderen könnte das Areal temporär und optional als Ausweichquartier dienen, wenn das Landratsamt Büdingen renoviert und erweitert wird - auf der großen Außenfläche wäre genug Platz vorhanden, um vorübergehend Bürocontainer aufzustellen. jwn