Kreisstadt hofft auf Überschuss bei Kita-Plätzen 2025

Friedberg (zy). »Ziel der Stadt Friedberg muss es sein, gleiche Entwicklungs- und Bildungschancen für alle Friedberger Kinder zu gewährleisten«, betont das Haupt- und Personalamt der Kreisstadt in seiner aktuellen Bestandsaufnahme in Sachen Kita-Plätze. Friedberg habe - ähnlich wie im gesamten Wetteraukreis und im Ballungsraum Rhein/Main - »einen erheblichen Zuzugsdruck«.
Die aktuellen Zahlen zur Kita-Situation haben die Gremien und nun auch die Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis genommen.
Mit Stand vom 31. Dezember 2022 kann Friedberg mit seinen zwölf städtischen und den acht Einrichtungen von freien und konfessionellen Einrichtungen 1385 Kita- und 56 Hort-Plätze vorweisen. Wichtig sei jedoch bei diesen Gesamtzahlen, dass die Belegung »von unterschiedlichen Faktoren abhängig« sei, »deren Grundlagen sich stetig verändern«, geht aus der Darstellung der Stadt hervor. Faktoren seien etwa die Alterstruktur der Gruppen, die Größe von Räumen, Personalstärke und Integrationsmaßnahmen: Das Haupt- und Personalamt nennt mit Stand Jahresende 2022 einen ungedeckten Bedarf von 162 Plätzen für unter Dreijährige (U3) und 229 für über Dreijährige (Ü3).
Mit verschiedenen Neueröffnungen und Erweiterungen möchte der Magistrat nun sogar auf einen Überschuss von 45 Kita-Plätzen im Kita-Jahr 2024/25 kommen. Das klingt erst mal gut, jedoch stehen hier »den nominalen Anmeldezahlen, insbesondere im U3-Bereich, nicht immer im selben Umfang tatsächliche Platzbedarfe gegenüber«, gibt Erste Stadträtin und Kita-Dezernentin Marion Götz (SPD) zu bedenken. In den nächsten Jahren könnten also verschiedene Faktoren noch zu Veränderungen führen, etwa auch durch den Zuzug verschiedener Familien in den aktuellen Baugebieten in Friedberg.
Derzeit plant die Stadt mit folgenden zusätzlichen Kita-Plätzen, sofern es zu keinen Verzögerungen in der Bau-Branche kommt: Da wäre der Erweiterungsbau der Villa Winzig (20 U3-Plätze), der im März 2023 fertig werden soll. Im Mai könnte es zu weiteren 99 Ü3-Plätzen durch eine Neueröffnung der Kita am Campus, im ehemaligen Montessori-Kinderhaus, kommen. In der ehemaligen Grundschule auf dem Montessori-Campus werde zudem im ersten Quartal 2024 für 100 weitere Kita-Plätze (72 U3- und 28 Ü3) gesorgt. Ferner könnte der Neubau der Kita Usavorstadt im ersten Quartal 2025 zusätzliche 82 Plätze (19 U3, 63 Ü3) erzeugen.
Weitere Maßnahmen könnten die Umnutzung von Hortplätzen werden. Hierzu stünden jedoch noch Gespräche mit dem Wetteraukreis und beteiligten Schulen an. Auch der Ausbau der Kindertagespflege könnte Plätze schaffen. In trockenen Tüchern sei das jedoch noch nicht: Voraussetzungen dafür müssten zunächst geschaffen werden, wie etwa eine zusätzliche Personalressource in der Kita-Verwaltung, Räumlichkeiten müssten gegebenenfalls entstehen, eine Zusammenarbeit mit einem Träger müsse her und ein Bewerbungsverfahren angestoßen werden, um Tagespflegepersonen für die Stadt zu gewinnen. Das Konzept könne in einer ersten Phase weitere zehn U3-Plätze generieren.