Kunst, Kultur, Kulinarik und drei neue »Originale«

Friedberg (har). Mit dem Herbstmarkt feierte auch der »Markt der Region« auf dem Europaplatz am Wochenende ein »Comeback« am angestammten Termin. 20 Direktvermarkter präsentierten ihre Produkte, stellten ihr Handwerk vor oder informierten über ihre Arbeit.
»Kein Wölkchen ist am Himmel, das habe ich so bestellt«, erklärte »Cheforganisator« Norbert Schön, der Vorsitzende der Wetterauer Direktvermarkter, zu Beginn der offiziellen Eröffnung am Samstagmittag. Mit dabei waren auch Landrat Jan Weckler und Friedbergs Bürgermeister Dirk Antkowiak, die beide betonten, dass sich Herbstmarkt und Markt der Region bestens ergänzen.
Weckler dankte Norbert Schön für die erneute Organisation des Marktes. Anschließend verlieh der Landrat zusammen mit Volker Spieß, dem Geschäftsführer der »TourismusRegion Wetterau« drei Wetterauer Betrieben das Label »Wetterauer Originale - Gutes aus der Region«.
Mit dem Label sollen ausgewählte Produkte und Leistungen hervorgehoben werden, die in der Region erzeugt, verarbeitet und handwerklich hergestellt werden. »Dieser Markt eignet sich bestens für die Vergabe des Labels«, so Weckler, der zunächst die Wöllstädter Familie Wanka für deren »Wetterauer Rapsöl« auszeichnete. Seit gut einem Jahr verarbeitet die Familie ihren Raps ausschließlich aus eigenem Anbau - in einem schonenden Verfahren kalt gepresst. Das Öl wird in unterschiedlichen Abfüllgrößen von 0,25 bis einem Liter angeboten. Die Flaschen können immer wieder nachgefüllt werden.
Das zweite Label erhielt Stephanie Geßner aus Hirzenhain-Glashütten, die in ihrer Werkstatt aus Glasstäben handgedrehte filigrane Werke herstellt, darunter Anhänger, Ohrringe sowie Tiere und Blüten. Das dritte Label ging an Uwe Lochner und Mathias Dreyer die im 400-Seelen-Dorf Maibach, einem Stadtteil von Butzbach, die kleine »Maibacher Brauerei« gegründet haben und dort »Maibacher Helles«, sowie Holzbier und Hefeweizen brauen, wozu sie ausschließlich hochwertige Bio-Malze nutzen.
Rundgang über das Gelände mit Landrat
»Willkommen in der Wetterauer-Originale-Familie«, sagte Weckler, der schließlich noch Roland Eichmann, den Bürgermeister aus dem bayerischen Friedberg, zu einem kurzen Grußwort auf die Bühne bat. Danach lud Weckler zum Rundgang über das Gelände ein, wo schon viele Besucher unterwegs waren oder an den Tischen Wetterauer Spezialitäten in fester und flüssiger Form genossen. Da mundeten Kürbissuppe und Erbseneintopf ebenso wie Bratwürstchen und Pommes oder Kürbiswaffeln. Dazu schmeckte Äbbelwoi, Apfelsecco oder Kultland-Bier bestens. Erstmals dabei war das »Café KlipKlap« der Lebensgemeinschaft Bingenheim mit einem reichhaltigen Kuchenangebot. Ebenfalls Premiere feierte der Ockstädter Biohof Ewald, der sein Angebot der »solidarischen Landwirtschaft« vorstellte. Hier informierten die Ockstädter Sven Fischer und Lukas Schulze über das Fermentieren von Gemüse und boten handgemachtes Sauerkraut an.
Selbst angebautes Obst, samt leckerem Zwetschgenkuchen, gab es am Stand der »Wetterauer Früchtchen« aus Gambach, darunter auch Weintrauben und frische Erdbeeren, die bis zum ersten Frost geerntet werden. Der Fachdienst Landwirtschaft informierte über sein Angebot »Bauernhof als Klassenzimmer.« Wer wollte, konnte hier Getreide bestimmen oder am »landwirtschaftlichen Dosenwurfspiel« teilnehmen. Die Kinder konnten auf einer »Drachenhüpfburg« mit Rutschbahn herumtoben.
An beiden Marktnachmittagen sorgten Wetterauer Musiker für musikalische Unterhaltung wie am Samstag die Wölfersheimer Sängerin Bettina Skottke und Gerry Reutzel am Keyboard, gefolgt von der Band »Lucky Punch« sowie Swing mit dem Rosbacher Ehepaar Elke und Norbert Schwikowski.
Der Sonntag startete mit einem ökumenischen Gottesdienst, am Nachmittag trat der Shanty-Chor Friedberg unter der Leitung von Kai Michel auf, der auch Gründungsmitglied der Friedberger Band »The Turnarounds« ist, die anschließend aufspielte.
Den Schlusspunkt setzte WZ-Redakteur Jürgen Wagner mit seinen ganz eigenwilligen Versionen bekannter Rock- und Popklassiker, begleitet von Herbert Knihs auf der Gitarre.
