Landschaftspflege im Team

Wetteraukreis (prw). Der Artenreichtum auf Magerrasen, wie er in der Wetterau vorkommt, wird nach Mitteilung des Naturschutzfonds Wetterau insbesondere durch den jährlich aufkommenden Gehölzaufwuchs gefährdet. Die kombinierte Beweidung mit Schafen und Ziegen habe sich bewährt, um diese wertvollen Biotope auf schonende Art und Weise zu erhalten.
Ziegen und Schafe ergänzen sich in ihrem Fraßverhalten und werden deshalb gerne gemeinsam in der Landschaftspflege eingesetzt. Während Schafe eher wählerisch sind und junge, krautige Pflanzen bevorzugen, spielen Gehölze und Laub eine große Rolle in der Ernährung der Ziegen. Sie fressen die jungen Triebe der ständig aufkommenden Gehölze ab und lassen sich auch von dornigen Büschen nicht abschrecken. So verhindern sie das Verbuschen der Flächen und wertvolle Kräuter und Gräser haben genug Platz, um sich zu entfalten. Schafe wiederum transportieren Samen und Insekten in ihrer Wolle und vernetzen Biotope, berichtet der Naturschutzfond.
»Borstgrasrasen, eine Vegetationsform der Magerrasen, wie sie in der Kaolingrube in Ortenberg vorkommen, sind besonders schützenswerte Lebensräume und können durch die Schäferei erhalten werden«, erklärt Landrat Jan Weckler, Vorsitzender des Naturschutzfonds Wetterau. Viele der vorkommenden Pflanzenarten seien an die Beweidung angepasst. Zudem ließen sich die überwiegend unebenen Flächen im Bereich der ehemaligen Abbaugrube nur sehr schlecht mit Maschinen bewirtschaften.
Die standortgerechte Beweidung der Kaolingrube in Ortenberg war, neben der Entstehungsgeschichte der Grube sowie den Besonderheiten von Flora und Fauna, ein Thema der Veranstaltung »Ein Kleinod für Tiere und Pflanzen«, zu der der Naturschutzfonds in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule eingeladen hatte.
Die Schäfereiberatung wird im Rahmen des Projektes »Vorbereitung, Begleitung und Evaluation von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege durch den Naturschutzfonds Wetterau« umgesetzt. Es wird durch das Land Hessen im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden gefördert. Bewilligungsstelle ist das RP Darmstadt. Die Förderung trägt zur Umsetzung der Ziele der Hessischen Biodiversitätsstrategie bei.