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»Mutig und progressiv die Zukunft gestalten«

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Rouven Kötter spricht Probleme Europas an. © pv

Wetteraukreis (pm). »Auch wenn heute noch niemand an die Europawahl 2024 denkt, ist die Delegiertenwahl bereits jetzt notwendig, um politisch aus der Wetterau Einfluss auf die Aufstellung der SPD bei der Europawahl nehmen zu können«, sagte Unterbezirksvorsitzende Lisa Gnadl während des Parteitags der Wetterauer SPD im Bürgerhaus Nieder-Florstadt zur Europawahl im kommenden Jahr.

Rouven Kötter, Landratskandidat und Erster Beigeordneter des Regionalverbands Frankfurt/Rhein-Main, sprach Probleme des heutigen Europas an. »Es läuft nicht alles optimal in Brüssel«, kritisierte er. »Da bei der EU-Osterweiterung die Chance verpasst wurde, das Einstimmigkeitsprinzip aufzubrechen, wird oft der kleinste gemeinsame Nenner gesucht.« Außerdem seien viele Verordnungen und Regelungen zu praxisfern - die Auswirkungen müssten dann oft die Städte und Gemeinden ausbaden.

Verantwortung für friedliches Europa

Europa sei keineswegs perfekt, und die europäische Bürokratie sei es auch nicht, sagte Kötter. Dennoch sei er wegen seiner vielen positiven persönlichen Erlebnisse und nicht zuletzt wegen der zahlreichen Erzählungen seines Großvaters ein überzeugter Europäer geworden. »Mein Opa wurde von den Nazis um seine Kindheit und Jugend gebracht. Ihm wurde eine angemessene Schulbildung verwehrt, weil er am Westwall Gräben ausgehoben hat. Das Geschehene und Gesehene verfolgt ihn noch heute in seinen Träumen. Er wurde aus schmerzhafter Erfahrung zum überzeugten Europäer«, sagte Kötter. Seine Generation hingegen sei in Wohlstand und Frieden aufgewachsen. »Umso größer ist unsere Verantwortung dafür, das vereinte und friedliche Europa nicht zu gefährden, sondern zu stärken«, mahnte der Landratskandidat.

Kötter, Kommissionsvorsitzender des Europabüros Frankfurt/RheinMain und Europadezernent des Regionalverbands, betonte, er arbeite gerne mit seinen Kollegen aus vielen Ländern an einer starken Region. »Dabei geht es nicht nur darum, Fördergelder an Land zu ziehen. Wir setzen darauf, Förderinformationen frühzeitig, leicht zugänglich und verständlich zu machen. Akteure aus der Region müssen bei der EU-Förderung zielgerichtet beraten und bei der Suche nach europaweiten Projektpartnern unterstützt werden«, erläuterte Kötter. Viele Städte und Gemeinden im Wetteraukreis profitierten vom Service des Europabüros.

Der schnelle Zugang zu Informationen und der direkte Kontakt zu Entscheidungsträgern vor Ort hätten dazu beigetragen, dass Wetterauer Anliegen in Brüssel gehört und immer mehr Projekte in der Region mit europäischen Mitteln unterstützt würden.

Die Sozialdemokraten seien der Garant dafür, dass bei allen Herausforderungen der Mensch im Mittelpunkt stehe und niemand auf der Strecke bleibe. »Wir müssen mutig und progressiv die Zukunft gestalten, ohne dabei zu vergessen, dass es nicht um Verwaltungen, Think-Tanks, Konzerne und Organisationen geht, es geht auch nicht alleine um den Klimaschutz oder die Natur - es geht um die Menschen«, rief Kötter den Wetterauer Sozialdemokraten zu.

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