1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis
  4. Friedberg

Neue Zentrale Leitstelle geht im Juli in Betrieb

Erstellt:

Kommentare

pku_Leitstellemitarbeite_4c_1
Vorfreude auf die Inbetriebnahme der neuen Leitstelle Anfang Juli (v. l.): Landrat Jan Weckler, Jürgen Nickel, Achim See, Dr. Reinhold Merbs, Matthias Nickel und Thomas Lori. FOTOS: PKU © Patryk Kubocz

Mit der neuen Zentralen Leitstelle in Friedberg hat der Wetteraukreis die modernste im Land Hessen präsentiert. So sollen die Effizienz und Qualität der Annahme von Notrufen verbessert werden.

Am Donnerstag hat der Wetteraukreis seine neue Zentrale Leitstelle für den medizinischen Notdienst und die Feuerwehr in Friedberg-Fauerbach präsentiert. Ab 6. Juli werden alle Notrufe über die 112 an der neuen Leitstelle »Steinkaute 2« entgegengenommen. Damit wird die alte Leitstelle am Friedberger Europaplatz nach 22 Jahren Betriebszeit abgelöst.

Landrat Jan Weckler begründet die Investition in eine neue Leitstelle folgender- maßen: »Dadurch verbessern wir nicht nur unsere technische Infrastruktur, sondern auch die Sicherheit der Menschen in der Wetterau. Denn sie müssen sich darauf verlassen können, im Fall der Fälle schnellstmöglich und kompetent Hilfe zu erhalten.« Um dies zu erreichen, wurden rund 8,7 Millionen Euro in die Sanierung des alten Bürokomplexes aus den 1980er-Jahren investiert, wie der Wetteraukreis berichtet. Über die Hälfe der Summe soll dabei in die technische Ausrüstung geflossen sein. Weckler sagt: »Wir sind der drittgrößte Landkreis in Hessen und haben auch die drittgrößte Leitstelle im Land. Mit der Inbetriebnahme der neuen Leitstelle stellen wir die modernste im ganzen Bundesland.«

2015 kaufte der Wetteraukreis die leerstehende Immobilie als Unterbringungsplatz für minderjährige Flüchtlinge. »Nachdem die Zahl der Geflüchteten abnahm und die Kreisverwaltung neue Büroräume brauchte, wurde im Januar 2020 damit begonnen, das Gebäude in ein Verwaltungsgebäude und die neue Leitstelle umzufunktionieren«, erklärt der Fachdienstleister im Immobilienmanagement, Thomas Lori, und fügt hinzu: »Die Sanierung wurde im Oktober 2021 fertiggestellt. Insgesamt waren 40 Firmen und 20 Sachverständige im Projekt involviert. Das Gebäude wurde komplett entkernt, die Außenhülle energetisch saniert und wird durch eine PV-Anlage, eignene Trafostation und eine Notstromanlage versorgt.« Außerdem seien 20 Kilometer Strom- und 17 Kilometer Netzwerkkabel verlegt worden. Durch die Sanierung des Gebäudes konnten insgesamt 55 Arbeitsplätze für die Fachstellen Rettungsdienst und Zentrale Leitstelle, Brand- und Katastrophenschutz und Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung sowie ein Katastrophenschutz-Lagezentrum geschaffen werden.

Meilenstein erreicht

Laut Achim See von der Fachstelle Rettungsdienst und Zentrale Leitstelle, war ein Umzug in die »Steinkaute 2« alternativlos, denn »die alte Leitstelle am Europaplatz war nicht mehr ausbaufähig und maximal ausgereizt. Wir sind sehr froh darüber, dass wir nun den neuen Standort in Betrieb nehmen können und damit einen Meilenstein erreicht haben.« See: »Durch die neue Leitstelle im Wetteraukreis schließen wir uns dem Ausstattungskonzept für neue Kommunikationstechnik des Landes Hessen an, das bereits an den meisten Leitstellen eingesetzt wird.«

Für alle Szenarien gerüstet

Sicherheit und der Betrieb der Leitstelle unter schwersten Bedingungen war bei der Planung von höchster Priorität. »Zwar liegt die Konzeptphase der neuen Leitstelle noch vor der Zeit der Corona-Pandemie und der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal - trotzdem sind wir durch den neuen Standort und seine Technik sowie den Notfallsystemen gut für mög-liche Katastrophenszenarien aufgestellt. Auch die Prävention von Cyberangriffen stand bei uns weit oben auf der Agenda«, erklärt See.

Durch den Umzug in die neue Leitstelle konnte die Anzahl der Arbeitsplätze für die Annahme von Notrufen von fünf auf sieben aufgestockt werden. Damit sollen mehr und schneller Notrufe entgegengenommen werden. Auch der Rund-um-die-Uhr-Betrieb mit mindestens zwei Mitarbeiter soll garantiert sein. Neben der Steigerung der Effizienz soll auch die Qualität der Hilfestellung am Telefon gesteigert werden. Dabei sind die neuen Kommunikationsgeräte und ein komfortabler Arbeitsplatz elementar. See sagt: »Ein ausgefeiltes Belüftungs- und Schallkonzept sorgt dafür, dass die Mitarbeiter beim Entgegennehmen der Notrufe ruhig und konzentriert arbeiten können.«

Anrufe im Akkord

Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter der Zentralen Leitstelle im Wetteraukreis insgesamt rund 62 000 Notrufe entgegen genommen. Zusätzlich kamen rund 130 000 Anrufe von anderen Ämtern, wie beispielsweise der Polizei, hinzu. Dadurch musste die Leitstelle im Jahr 2021 rund 81 000 Einsatzvorgänge koordinieren. Matthias

Nickel, der Leiter der Zentralen Leitstelle berichtet: »Bei 95 Prozent der Notrufen wird nach einem Notarzt oder einem Rettungswagen gefragt.«

Auch interessant

Kommentare