Neuer Rekord nach mageren Jahren: Über 124 000 Besucher im Vogelpark

2022 war ein ganz besonderes Jahr für den Schottener Vogelpark. Die beliebte Freizeiteinrichtung knackte erstmals die Besuchermarke von 100 000. Bis zur Schließung Ende Oktober waren es dann über 124 000 Gäste.
Bisher lag der Bestwert im Jahr 2018 mit knapp 94 000 Besuchern. 2019 folgte ein Schlechtwetterjahr mit einem leichten Rückgang auf 90 000 Gäste. Dann kamen die beiden Corona-Jahre.
2020 konnte erst am 9. Mai unter großen Beschränkungen geöffnet werden. 2021 kam ein weiteres Problem dazu, das für den Vogelpark immer im Hintergrund schwebt: die Vogelgrippe. Als Schutz vor dem Eintrag von Wildtieren mussten - behördlicherseits angeordnet - sogenannte Aufstallungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Mit großem Aufwand mussten Volieren und Gehege abgedichtet werden, um Kontakte mit Wildvögeln zu verhindern. Einige Vögel mussten sogar in geschlossene Ställe und andere Behausungen untergebracht werden, was für die Tiere großen Stress bedeutete.
Erst mit elf Wochen Verspätung konnte am 3. Juni erstmals das Gelände geöffnet werden. Nur 71 300 Besucher wurden am Saisonende 2021 registriert. In diesem Jahr waren es rund 53 000 Menschen mehr, ein Zeichen, dass der Vogelpark immer mehr Freunde gewinnt, und die Menschen nach den Corona-Jahren wieder mehr Ausgleich und Entspannung in der Öffentlichkeit suchten.
Dabei waren die Anfänge des Vogelparks überaus bescheiden. »Wir hatten anfangs 1500 bis 2000 Besucher - die ganze Saison«, erinnert sich Frank Jung, der die Einrichtung seit 1986 und damit fast seit dem Beginn Ende der 1970er Jahre leitet.
Die Zahlen entwickelten sich rasant. 2011 wurde erstmals die Schallmauer von 50 000 Gästen durchbrochen. Jedes Jahr wurde es mehr, bis in der jüngsten Vergangenheit durch die besonderen Umstände die Kurve vorübergehend nach unten zeigte.
Heimat für über 300 Tiere
Zu bieten hat die Einrichtung heute viel. Der kleine Zoo beherbergt in zahlreichen Freigehegen und in der großen Tropenhalle mehr als 300 Tiere von rund 60 verschiedenen Arten aus mehreren Erdteilen.
Auf der anderen Seite der Nidda, die das Gelände durchfließt, befindet sich ein großer Freizeit- und Sinnespark mit vielen unterschiedlichen Angeboten. Dazu zählen Attraktionen wie zwei Riesentrampolins, eine 40 Meter lange Doppelseilbahn, eine Sechsfachschaukel und eine riesige Cheops-Kletterpyramide. Barfußweg, Duftgarten und Klangwald fördern die Wahrnehmung mit allen Sinnen.
Den Besuchern stehen zwei Grillplätze mit Hütten und die sogenannten »lebenden Häuser« zur Verfügung. Ein Eldorado insbesondere für Familien mit kleinen und auch größeren Kindern. »Eine Familie kann sich einen ganzen Tag lang beschäftigen«, sagt Frank Jung.
Die Attraktivität hat sich herumgesprochen, was an den Autokennzeichen auf dem neuen großen Parkplatz abzulesen ist. Der Einzugsbereich reicht von Fulda bis in den Rhein-Main-Ballungsraum, von Main-Kinzig-Kreis bis in die Region Gießen-Marburg und darüber hinaus.
Das Winterhalbjahr nutzt das Vogelparkteam immer zu Neuerrichtung von Tiergehegen oder schon lange geplanten Umbauten. Größte Baustelle war in diesem Jahr das neue Fuchsgehege.
Im Sommer musste das Vogelparkteam Abschied nehmen vom letzten der beiden Luchse. Die große Katze war im hohen Alter von 16 Jahren gestorben.
An die Stelle des früheren Luchsgeheges an zentraler Stelle im Tierpark werden im neuen Jahr Steppenfüchse und Polarfüchse in ein neues Zuhause einziehen. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde viel gebaut, mit viel massivem Holz, wie es für den Vogelpark typisch ist.
Neues Quartier für Füchse
Viel Arbeit ist für den Zaun nötig. Füchse graben gern. So mussten die Pfeiler und das Drahtgeflecht für den Untergrabungsschutz bis in 60 Zentimeter Tiefe in das Erdreich eingegraben werden, damit die kleinen Raubtiere später nicht ausbüchsen können.
Der Holzzaun mit vielen Sichtfenstern wird zwei Meter hoch. Da die Füchse normalerweise handzahm werden, ist die Besuchernähe garantiert. In den vergangenen Jahren wurde das Areal des Vogelparks immer wieder erweitert.
So zum Beispiel mit der Australienanlage, die die Besucher schon vor dem eigentlichen Eingangsbereich im Café-Restaurant des Vogelparks begrüßt. Hier lassen sich von einer großen stählernen Tribüne Kängurus und Emus beobachten.
Totenkopfäffchen und Rothandtamarine haben ein neues, fest gemauertes Haus mit einem schönem Gehege erhalten. Auch für die vielen anderen Tierparkbewohner werden die Gehege und Behausungen immer wieder erneuert.
Für die Zukunft sind weitere Baumaßnahmen geplant, die den Tier- und Erlebnispark noch attraktiver machen sollen, wie Jung ankündigt.