Quartett tritt zur Bürgermeisterwahl an
Friedberg (jw). Bei der Bürgermeisterwahl in Friedberg treten am 24. September vier Kandidaten an. Neben Amtsinhaber Dirk Antkowiak (CDU) sind dies der Grünen-Fraktionsvorsitzende Markus Fenske, die Linke-Stadtverordnete Anja El Fechtali und der unabhängige Kandidat Kjetil Dahlhaus. Eine mögliche Stichwahl fände am 8. Oktober statt, zeitgleich mit der Landrats- und der Landtagswahl.
Die Amtszeit von Bürgermeister Dirk Antkowiak endet am 7. Januar 2024. Der 57-Jährige fühlt sich wohl in seiner Rolle, will eine weitere Amtszeit dranhängen und wurde von der CDU mit 100-prozentigem Votum nominiert. Antkowiak will Friedberg »fit für die Zukunft machen«. In seiner Amtszeit wurden die Grundlagen für die Kasernen-Umwandlung und die Kaiserstraßen-Sanierung gelegt. Die Straßensanierung will Antkowiak vorantreiben, als »wesentlichen Faktor für gute Lebensqualität« sieht er die Vereine, die er weiterhin unterstützen will.
Drei Fraktionen ohne Kandidat
Für Markus Fenske (55, Grüne) ist es der zweite Bürgermeisterwahlkampf. Im September 2017 holte er im ersten Wahlgang für die Friedberger Grünen beachtliche 14,55 Prozent. Bei der gleichen Wahl holte der Ex-Grünen-Sprecher Horst Weitzel 12,94 Prozent, es gibt also rein rechnerisch ein viel größeres Grünen-Potenzial in Friedberg. Die Ökopartei sieht sich im Stadtparlament als Antreiber bei vielen Projekten. Als weiteren Schwerpunkt will Fenske den sozialen Frieden in der Stadt erhalten.
Anja El Fechtali (48) von der Linken kämpft »für ein sozialeres Friedberg«, will sich für den Bau bezahlbarer Wohnungen stark machen. »Wohnen ist Menschenrecht: Eine bezahlbare Wohnung gehört zu einem menschenwürdigen Leben, genau wie ein voller Bauch, eine ordentliche Krankenversorgung und kulturelle Teilhabe.«
Die Vorsitzende der »Linken-Hartz4-Hilfe Wetterau« will Notwohnungen bauen, fordert kostenlose Busse und will den größten Teil ihres Bürgermeistergehalts in einen Fonds einzahlen, um Menschen in Not zu helfen.
Drei im Stadtparlament vertretene Parteien schicken keine Kandidaten ins Rennen: SPD, FDP und UWG. Die SPD-Mitgliederversammlung hat sich nun auf die Seite von Kjetil Dahlhaus (43) geschlagen und will ihn unterstützen. Der Kommunikationsdesigner hat die Apfelweinmarke »Born in the Wetterau« aufgebaut, ist selbstständiger Unternehmer und will in die Politik wechseln. Dahlhaus ist umtriebig, betreibt einen Podcast, in dem er mit Friedbergern spricht, wird von einem »Team Dahlhaus« unterstützt und will Friedberg wieder zur »Hauptstadt der Wetterau« machen. »Friedberg hat viel Potenzial, kommt aber nicht so richtig voran«, sagt Dahlhaus und will genau dies ändern.
Wer den Kandidaten auf den Zahn fühlen will: Die WZ lädt für Dienstag, 12. September, um 19 Uhr zur Podiumsdiskussion ins Bürgerhaus Ockstadt ein. FOTOS: NIC/PV