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Riesen-Nachfrage nach Schreckschusspistolen

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Von: Christoph Agel

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Die Nachfrage nach Schreckschusspistolen und Munition ist in den Tagen vor Silvester bei Steinnökel sehr hoch gewesen. Sie dürfen aber das ganze Jahr über verkauft werden. © Nicole Merz

Bei Steinnökel in Friedberg dürfen das ganze Jahr über Schreckschusspistolen und Munition verkauft werden. An den Tagen vor Silvester war aber extrem viel los.

An Silvester wurden in großen Mengen Böller gezündet und Raketen in die Luft geschossen. Die Alternative: Nicht böllern oder eine Schreckschusspistole benutzen. Wer auf solch eine Pistole setzt, muss sich an gesetzliche Vorgaben halten. Im Waffengeschäft Steinnökel auf der Friedberger Kaiserstraße war die Nachfrage in den Tagen vor dem Jahreswechsel derart groß, dass das Team um Inhaberin Marianne Ulrich kaum zum Durchschnaufen kam. Der Laden war voll, und die Kunden ließen sich das Vergnügen einiges kosten. »Manche Leute gingen raus und hatten ungefähr 350 Euro ausgegeben«, berichtet Ulrich. Mit Batteriefeuerwerk wollten sie sich dann auch noch eindecken - dies allerdings nicht bei Steinnökel, denn Böller und Raketen werden dort nicht angeboten.

Lieferengpass beim Gefahrgut

Wie Marianne Ulrich erläutert, muss man für Erwerb und Benutzung einer Schreckschusspistole mindestens 18 Jahre alt sein. Möchte man die Waffe auch außerhalb des eigenen Grundstücks mit sich führen, benötigt man den Kleinen Waffenschein. Beim Kauf von Pistole oder Munition lassen sich die Steinnökel-Mitarbeiter den Ausweis zeigen, sie geben dem Kunden zudem ein Gesetzesblatt mit, auf dem steht, was erlaubt ist und was nicht. Und sie lassen sich unterschreiben, dass sie das Blatt mitgegeben haben.

Waffen und Munition kommen aus Deutschland, erläutert Ulrich. Und doch gebe es Lieferengpässe. Allerdings eher wegen des Transports. »Wir haben nicht alles gekriegt, was wir bestellt hatten«, sagt die Inhaberin. Solche Dinge müssen als Gefahrgut transportiert werden. Das Problem: »Es gibt im Moment so wenige Gefahrgut-Fahrer.«

Steinnökel hatte für das ganze Jahr eingekauft, es ist - trotz des Andrangs - nicht alles leergekauft worden. Schreckschusswaffen dürfen das ganze Jahr über verkauft werden, sagt Ulrich. Zum Beispiel kommen sie auch - mit anderer Munition - als Vogelschreck zum Einsatz. Dafür allerdings müsse man einen »Plantagenschein« vorlegen. »Da geht kein Vogel kaputt, sondern er wird erschreckt und kommt lange Zeit nicht zurück.«

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