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Sehnsuchtsvolle Melodien

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Norman Reaves an der Geige (l.) und Georg Klemp am Klavier begleiten die Friedberger Sängerin Annette Jahr. Sie singt »Die Kleptomanin« von Friedrich Hollaender. © pv

Friedberg (pm). Zu einem Konzert mit dem Burgorchester-Trio hatte der Kulturservice der Stadt eingeladen.

Trotz großer Hitze hatten sich viele Zuhörer auf den Weg gemacht, und sie wurden nicht enttäuscht. Im Schatten der alten Bäume und umweht von sehnsuchtsvollen Melodien, ließen sie sich gern auf eine etwa einstündige Reise mitnehmen.

Optimale Tontechnik

Bereits mit dem ersten Stück, »Irgendwo auf der Welt« von Werner Richard Heymann, setzte das Trio den Ton, der das Konzert über weite Strecken prägte: die Suche nach dem Glück, das irgendwo, irgendwie, irgendwann doch einmal zu finden sein muss.

Die Friedberger Sängerin Annette Jahr führte von hier aus virtuos durch ein abwechslungsreiches Programm, das zunächst weiter im deutschen Repertoire der 1920er Jahre blieb, unter anderem mit der verrückten »Kleptomanin« von Friedrich Hollaender. Dann ging es über den Wiener Walzer an den Broadway und zu einem »Walzer-Song-Hybrid« von George Gershwin, »By Strauss«. Das Sehnsuchtsthema fand sich im romantisch-verklärten »Que reste-t-il de nos amours« von Charles Trenet ebenso wieder wie in schmachtenden argentinischen Tangos von Astor Piazzolla und Carlos Gardel.

Und die Instrumentalisten Norman Reaves an der Geige und Georg Klemp am Klavier, beide Lehrer an der Musikschule Friedberg, vermochten auch im Duo zu überzeugen:

Sie gönnten ihrer Sängerin eine Atempause und spielten mit Hingabe klangvolle Stücke von Gershwin und Anton Rubinstein.

Die bei Open-Air-Veranstaltungen gelegentlich geäußerte Sorge, dass die Klangverhältnisse schwierig sein könnten, bestätigte sich hier übrigens gar nicht. Die ohnehin guten Voraussetzungen auf der Naturbühne wurden durch die Tontechnik optimal genutzt, und als Zuhörer konnte man natürlichen Klang und gute Verständlichkeit der immerhin vier verschiedenen Sprachen genießen.

Die Freude an den unterschiedlichen Stilen und Epochen war den drei Musikern deutlich anzumerken, und sie übertrug sich auch auf das Publikum, das sich nach einer guten Stunde, erschöpft von den Temperaturen, aber sichtlich gut unterhalten, noch eine Zugabe erklatschte.

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