Sozialquote bei gefördertem Wohnraum
Friedberg (zy). Ein SPD-Antrag zur Umsetzung von »verbindlichen Quoten für geförderten Wohnraum« wurde in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung zunächst in die zuständigen Gremien verwiesen. Das beantragten die Linken, die zwar der »Intension des Antrages zustimmen«, aber zunächst Diskussionsbedarf sehen, etwa auch was »Wohnraum für Obdachlose betrifft«, erläuterte Sven Weiberg, Fraktionsvorsitzender der Linken.
Dem konnte sich auch Markus Fenske von den Grünen anschließen.
Berivan Colak-Loens (SPD) nannte den Grund für den Antrag: »Die Preissteigerung auf dem Wohnungsmarkt macht es auch in Friedberg für Haushalte mit geringem, aber auch mittlerem Einkommen zunehmend schwerer, noch bezahlbaren Wohnraum zu finden.« Eine Sozialquote müsse also her, die bereits in Bad Nauheim beschlossen wurde und Anwendung findet. Ein Wohnungsbau-Investor könne dann auch in Friedberg »eine Ablösesumme von 25 Prozent der geplanten Wohnfläche an die Stadt zahlen«, erläuterte Antragstellerin Colak-Loens.
Die Summe wäre dann zweckgebunden an die städtische Wohnungsbaugesellschaft auszuzahlen, die wiederum bezahlbaren Wohnraum mit einer Nettokaltmiete von 8,50 Euro pro Quadratmeter schaffen kann. »Eine Sozialquote ist ein bewährtes Instrument und wird dringender denn je in Friedberg benötigt«, betonte Colak-Loens.
Patrick Stoll (CDU) sagte, er sei nicht dagegen, warf aber die Frage auf, wie »in Zeiten von steigenden Bau- und Finanzierungskosten eine zusätzliche Investitionsabgabe zu mehr Wohnraum führt«.