Stimmung wie in alten Zeiten

Friedberg-Ossenheim (rho). Bei allerbestem Wetter hatte der Sportverein Ossenheim für Pfingsten zum traditionellen Wäldchestag eingeladen. Wegen der Pandemie mussten die Wäldchestage 2020 und 2021 ausfallen, und 2022 wurde in bescheidenem Rahmen vor dem Wald gefeiert. Diesmal war es so wie in alten Zeiten.
Im Wald wurden Zelt, Süßigkeitenstand, Apfelweinstand und ein Unterstand für die Musik aufgebaut. Schon sehr früh am Sonntagmorgen kamen Beschicker aus nah und fern zum Flohmarkt, und »Schäppchenjäger« fanden unter den gebrauchten Gegenständen bald ihre Schätze. »Päuschen« konnten bei Kaffee, Kuchen, Würstchen und gekühlten Getränke eingelegt werden. Auch zur anschließenden Party war das Wäldchen gut besucht, und ab 19 Uhr sorgte DJ Chris aus Bad Vilbel für hervorragende Stimmung. Weit nach Mitternacht klang die Party aus.
Wieder bei strahlend blauem Himmel startete der Pfingstmontag um 11.30 Uhr mit dem Mittagessen unter dem Blätterdach des Wäldchens, und die ersten Gäste fanden sich zum ökumenischen Gottesdienst ein. Die für Ossenheim und Fauerbach zuständige Pfarrerin Maren Bezold hieß alle Gäste und die mitgestaltende Geistlichkeit mit den Pfarrerinnen Sophie Gesing, Claudia Ginkel, den Pfarrern Joachim Neethen und aus Dorheim Pfarrer Hilmar Gronau sowie die katholischen Pfarrer Kai Hüsemann aus Friedberg und Kai Wornath aus Wickstadt/Dorn-Assenheim willkommen. Für die musikalische Begleitung sorgten der Kirchenchor Dorheim und der Fauerbacher Gemeindechor unter der Leitung von Ilse Etzel am Keyboard und Marion Storm mit Querflöte.
Sehr anschaulich ging Pfarrer Hilmar Gronau in seiner Predigt auf die Bedeutung des Pfingstfestes an - und spann dabei den Bogen zu Udo Lindenberg. »Was treibt Sie an?«, sie dieser in einem Interview anlässlich seines 75. Geburtstages gefragt worden. Seine Antwort: »Mein Glaube daran, dass ich nicht allein bin, sondern stark wie zwei. Die Kraft aus einem fernen Land, das hinter den Sternen liegt. Die Energie, die dann durch die Wolken knallt und schließlich bei mir ankommt. Alles das hilft mir, durch meine Krisen zu kommen.« Hilmar Gronau sagte dazu: »Als ich das in der Zeitung gelesen habe, wusste ich: Diese Gedanken will ich uns heute in diesen Gottesdienst zum Geburtstag der christlichen Kirche einbringen.«
Zur Freude der Veranstalter konnte auch Max Rettig, Nachkomme des Jägerwirts Ludwig Aehle und ehemaliger Leiter des Posaunenchors Assenheim, begrüßt werden. Das anschließende Kinderfest mit Hüpfburg, Spielen und Schminkecke wurde wieder gut angenommen.
Unter der Federführung des SV Ossenheim haben alle Vereine, die Feuerwehr, der Ortsbeirat und die evangelische Kirchengemeinde gemeinsam ein tolles Fest auf die Beine gestellt, und alle freuen sich auf den 217. Wäldchestag im kommenden Jahr.