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»Tätigkeit attraktiver gestalten«

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Die Besuchergruppe um Tarek Al-Wazir (6. v. r.) zusammen mit Jürgen Brandt (5. v. l.), Petra Hitzel (6. v. l.), Martha Kneipp (5. v. r.), Liane Sieger (4. v. r.) und Sabina Eberlein (r.). © pv

Friedberg (pm). Das Erasmus-Alberus-Haus in Friedberg hat dieser Tage Tarek Al-Wazir, Staatsminister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, als Gast in ihrer Einrichtung empfangen. Ein halbes Jahr vor den Landtagswahlen besucht Al-Wazir, der für die Grünen als Kandidat für das Ministerpräsidentenamt antritt, Vereine und soziale Einrichtungen in ganz Hessen.

In Friedberg interessierte ihn das Alten- und Pflegeheim der Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau (GfdE). Die Mitarbeitenden und Bewohnerinnen und Bewohner freuten sich über die Gelegenheit, sich mit dem Politiker über ihren Alltag austauschen zu können.

Einrichtungsleiter Jürgen Brandt führte zusammen mit Pflegedienstleitung Martha Kneipp und den beiden Geschäftsführerinnen der GfdE, Liane Sieger und Petra Hitzel den Staatsminister und seine Begleitung durch das 80-Zimmer-Haus. Al-Wazir im Anschluss: »Man merkt, dass die Mitarbeitenden hier gerne mit Menschen arbeiten. Das gibt einem Mut, aber auch Anregungen, in welche Richtung sich Politik in den nächsten Jahren verändern muss. Wir müssen mehr dafür sorgen, diese Tätigkeit attraktiver zu gestalten, dass mehr Menschen sich für diesen Beruf entscheiden und ihm treu bleiben.«

Schwierig, Personal zu bekommen

Als besondere Herausforderung wurde die Gewinnung von Mitarbeitern beschrieben. Obwohl es einen wachsenden Bedarf in der Altenpflege gibt, fällt es immer schwerer, Fachkräfte zu gewinnen. Brandt stellte fest, dass sie derzeit keine deutschen Auszubildenden für den Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns bekämen. Gleichzeitig haben sie eine lange Warteliste von Menschen, die einen Platz benötigen. Ohne gezielte Anwerbung von Auszubildenden und Fachkräften im Ausland könnten sie das Haus nicht betreiben.

Die Kosten für den Aufenthalt in einem Pflegeheim steigen. Ein großer Teil der Bewohner ist trotz Pflegegeld und Rente auf zusätzliche staatliche Hilfe angewiesen, um den Unterhalt bestreiten zu können.

Sabina Eberlein, Sprecherin der Grünen im Wetteraukreis und Landtagskandidatin, fordert deshalb: »Als alternde Gesellschaft müssen wir dringend die richtigen Entscheidungen auf den Weg bringen. Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, sollen einen sorgenfreien Lebensabend genießen können.« Über Unterstützungsmöglichkeiten des Landes aufgrund der gestiegenen Energiekosten informierte Al-Wazir. Das Land Hessen hat gerade für soziale Einrichtungen Finanzierungshilfen bereitgestellt.

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