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Taxi-Morde in der Wetterau: Mittlerweile rund 75 Hinweise

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Von: Christoph Agel

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Die ZDF-Sendung »Aktenzeichen XY... Cold Cases«, in der es um die Wetterauer Taxi-Morde gegangen ist, ist zwei Wochen her. Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger äußert sich zum aktuellen Stand.

Friedberg – Zwei Wochen sind seit dem Auftritt von Kriminalhauptkommissarin Jana Weisenfeld von der Kripo Friedberg und dem Gießener Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger in der ZDF-Sendung »Aktenzeichen XY... Cold Cases« vergangen. Beiden geht es darum, die Morde an Horst Krug und Christel Rink aufzuklären. Taxifahrer Krug wurde am 30. Oktober 1988 auf dem Parkplatz des Bad Nauheimer Usa-Wellenbades mit 34 Messerstichen getötet. Die Ermittler gehen davon aus, dass bei dieser Tat eine Pistole des Typs »Frommer Baby« aus dem Auto gestohlen wurde, mit der Taxifahrerin Christel Rink am 16. Mai 1989 auf einem Feldweg in der Gemarkung Florstadt erschossen wurde.

Wie Hauburger am Dienstag mitteilte, sei die Zahl der Hinweise nach der ZDF-Sendung mittlerweile auf etwa 75 gestiegen. Bei einer einstelligen Zahl gehe es um konkrete Personen, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Phantombild liege. Dieses soll den Mann zeigen, der vier Tage nach dem Mord an Rink den Inhalt eines Schließfaches in der Frankfurter Hauptwache abholen wollte und dann flüchtete. In dem Fach befanden sich Gegenstände von Rink und eine »Frommer Baby«-Pistole.

Taxi-Morde in der Wetterau: Täter könnte aus Hessen kommen

Die Hinweise würden noch abgearbeitet, sagte Hauburger. Die meisten seien wohlmeinende Ratschläge, die als Unterstützung der Ermittlung gedacht seien. Der Oberstaatsanwalt, für den es der sechste Auftritt bei »Aktenzeichen XY« gewesen ist, konnte aus ermittlungstaktischen Gründen nicht allzu viel verraten, doch was die Hinweise zu Personen angehe, handele es sich um solche mit »Hessen-Bezug«.

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Jana Weisenfeld und Thomas Hauburger sind vor zwei Wochen in der Sendung »Aktenzeichen XY… Cold Cases« bei Moderator Rudi Cerne zu Gast gewesen. © Red

»Wir waren positiv überrascht nach der Sendung. Mit so einem hohen Hinweisaufkommen hätten wir nicht gerechnet«, sagte Hauburger, der auch viele Jahre nach den Taxi-Morden auf eine Aufklärung dieser Taten hofft. »Grundsätzlich lohnt sich eine Öffentlichkeitsfahndung in Altfällen immer, weil man nie weiß, wie Täter und Mitwisser reagieren«, erläuterte Hauburger. In von Kollegen bearbeiteten Fällen habe dieses Vorgehen bereits Früchte getragen. Einen Vorteil habe es nämlich, wenn die Tat schon so lange zurückliege, macht Hauburger deutlich: Das Verhältnis zwischen Mitwissern und Täter könne sich in all den Jahren geändert haben. Mitwisser hätten vielleicht nicht mehr solche Hemmungen, sich zu melden. (Christoph Agel)

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