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Tierschützer-Aufruf: Vögel zählen am Futterhaus

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Von: red Redaktion

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Kommt der Eichelhäher auch in diesem Jahr ans Futterhaus? © pv

Wetteraukreis (pm). Vögel zählen ab dem Dreikönigstag: Vom 6. bis 8. Januar findet zum 13. Mal die bundesweite »Stunde der Wintervögel« statt: Der NABU ruft dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

»Bei der letzten Wintervogelzählung im Januar 2022 beteiligten sich in Hessen über 13 126 Menschen. Es gingen Meldungen aus mehr als 9230 Gärten und Parks mit 324 890 gezählten Vögeln ein. Wir freuen uns sehr über die hohe Beteiligung an unseren Aktionen«, sagt Bernd Petri, stellvertretender Landesvorsitzender des NABU Hessen. Die App »NABU Vogelwelt«, über die man an der Zählung teilnehmen kann, hat inzwischen die Zwei-Millionen-Marke bei den Downloads geknackt. Das zeige, so Petri, wie groß das Interesse an der Natur ist.

Baumfrüchte im Überfluss

»Wer Vögeln etwas Gutes tun möchte, sollte aus seinem Garten oder Balkon ein Mini-Naturschutzgebiet machen und diese möglichst wild und mit heimischen Gehölzen, Stauden und Kräutern naturnah gestalten«, appelliert Maik Sommerhage, hessischer NABU-Vogelexperte. Auch das Füttern mit Saaten und ungenetzten Meisenknödeln nehmen Wintervögel gerne an.

Wobei es in diesem Winter weniger Betrieb am Futterhaus geben könnte. Denn 2022 ist ein Mastjahr. Das bedeutet, dass Eiche, Buche, Fichte und Co. außerordentlich viele Früchte gebildet haben. Sommerhage: »Kleiber, Eichelhäher, Kernbeißer und Buntspecht, Buchfink und auch der Bergfink als Wintergast sowie der Erlenzeisig leben von Baumfrüchten. Für sie ist der Tisch jetzt überreich gedeckt.«

Zuletzt traten Mastjahre ungewöhnlich häufig auf, offenbar eine Folge des Klimawandels. Trockene Sommer begünstigen einen hohen Blütenansatz. Auch Spätfröste fördern ein Mastjahr im Folgejahr. Dadurch kommt es im Wald zu Stressblühereignissen und Massenfruchten. »Interessant wird sein, wie sich die typischen Waldvogelarten diesen Winter verhalten werden«, so Sommerhage. »Möglicherweise bleiben sie eher im Wald und kommen nicht so oft in die Siedlungen. Das würde bedeuten, dass wir weniger Futterhausgäste sehen und zählen.«

Die »Stunde der Wintervögel« ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet zum 13. Mal statt. Bei der vergangenen Vogelzählung im Januar 2022 ergatterte der Haussperling den Spitzenplatz als häufigster Wintervogel in Hessen und auch in Deutschlands Gärten, Kohlmeise und Blaumeise folgten auf Platz zwei und drei.

Wer mitmachen will, beobachtet eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park und meldet die Ergebnisse dem NABU.

Die Beobachtungen können per App unter www.NABU.de/ vogelwelt, unter www. stundederwintervoegel.de oder unter www.NABU.de/ onlinemeldung bis zum 16. Januar gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am 7. und 8. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800/1157-115 geschaltet. FOTO: NABU

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