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Unterstützung im Arbeitsalltag

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Die Gäste der Eröffnungsfeier, darunter Lena Herget, Vorsitzende der Behindertenhilfe Wetteraukreis, und Bardo Bayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates (Mitte, besichtigen den neuen Arbeitsbereich. © RED

Wetteraukreis (prw). In den Hirzenhainer Werkstätten der Behindertenhilfe Wetteraukreis können jetzt auch Menschen mit seelischen oder psychischen Einschränkungen am Berufsleben teilhaben. Der neue Arbeitsbereich wurde nun feierlich eröffnet.

Die Zahl der Menschen mit seelischen und psychischen Beeinträchtigungen steigt stetig. Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der Menschen, die aufgrund von Verhaltens- und/oder Persönlichkeitsstörungen eine nachgewiesene Schwerbehinderung haben, in den vergangenen 20 Jahren fast versechsfacht.

»Diese Entwicklung können wir für den Wetteraukreis bestätigen: In unserem Aufnahme- und Teilhabemanagement und in unseren Beratungsstellen für Inklusion und Teilhabe gehen immer mehr Anfragen nach Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit seelischen und psychischen Beeinträchtigungen ein«, schilderte Geschäftsführerin Eva Reichert. Deshalb habe das Sozialdienstleistungsunternehmen ein neues Angebot geschaffen, um diese Zielgruppe im Kreis in ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen. Sie dankte dem Projektteam für die engagierte Planung und Implementierung.

Menschen mit beispielsweise psychischen Erkrankungen, Sucht- oder Suchtmittelerkrankungen und Belastungsstörungen brauchen einen strukturierten Arbeitsalltag, den sie ohne Stress bewältigen können. Diesen finden sie im neuen Arbeitsbereich, der in den Hirzenhainer Werkstätten entstanden ist.

Erfolgserlebnisse durch die Arbeit

»Für Menschen mit seelischen oder psychischen Einschränkungen ist es wichtig, sich in den üblichen gesellschaftlichen Rollen als Arbeitnehmer zu bewegen. Sie erfahren Stabilität und Sicherheit, haben eine berufliche Identität und bauen auch soziale Kontakte auf«, erklärte Reichert. Erfolgserlebnisse durch die Arbeit stärkten die Selbstsicherheit. »Wie das bei der Behindertenhilfe üblich ist, achten die Fachkräfte bei der Vorbereitung der Arbeitsinhalte auch bei dieser Zielgruppe darauf, wie belastbar jeder Einzelne ist und welche Fähigkeiten er mitbringt. Jeder wird bei der Arbeit sehr individuell gefördert«, betonte die Geschäftsführerin.

Bei der Eröffnung des neuen Arbeitsbereichs ging Projektleiterin Bettina Kopp auf die inhaltliche und fachliche Konzeption für die Arbeit mit seelisch oder psychisch beeinträchtigten Menschen ein, die sich von der Arbeit mit geistig behinderten Menschen deutlich unterscheidet.

Janine Böcher, die das Projekt pädagogisch begleitet hat, betonte, dass mehrere Fachkräfte für diese Arbeit qualifiziert worden seien. Werkstattleiter Michael Bruder erläuterte das räumliche Konzept: Die Bauweise der Hirzenhainer Werkstätten ermögliche mit einen großzügigen Arbeitsraum mit eigenem Außenbereich und separaten Zugängen eine entspannte Arbeitsatmosphäre.

Landrat Jan Weckler (CDU) dankte der Behindertenhilfe dafür, dass sie mit der Zeit gehe, ihre Angebote an die Bedarfe anpasse und immer wieder Neues auf den Weg bringe. »Die Behindertenhilfe steht für soziale und berufliche Teilhabe. Die aktuelle Ausweitung des Geschäftsfeldes ist für den Wetteraukreis, insbesondere die östliche Region, und die Gemeinde Hirzenhain sehr wertvoll«, betonte er.

Informationen für Menschen, die sich für das Arbeitsangebot interessieren, gibt es in den Beratungsstellen für Inklusion und Teilhabe der Behindertenhilfe unter der Rufnummer 01 59/04 46 00 86 oder per E-Mail an beratung@bhw-wetterau kreis.de.

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