Unwetter ziehen über die Wetterau

Wetteraukreis (pm/mi). Die Besucher des Konzerts von Elvis-Imitator Nils Strassburg in der Bad Nauheimer Dankeskirche wussten teilweise nicht, wie sie um 23.15 Uhr sicher nach Hause kommen. Denn am Mittwoch zog eine Unwetterfront über die Wetterau, die in der Kurstadt einige Feuerwehreinsätze erforderlich machte.
Gegen 22 Uhr wurde Vollalarm für alle Bad Nauheimer Einsatzabteilungen ausgelöst. Über 40 Einsatzstellen wurden der Leitstelle gemeldet, hauptsächlich vollgelaufene Keller, meldet die Feuerwehr. Diese wurden von den ehrenamtlichen Einsatzkräften abgearbeitet. Es kamen vor allem Wassersauger und Pumpen zum Einsatz. Zusätzlich alarmierten drei automatische Brandmeldeanlagen in Sondergebäuden, weil Wasser in die Rauchmelder lief und diese auslöste. Nach rund viereinhalb Stunden seien alle Einsatzstellen kontrolliert gewesen.
Ovag mit Störungen
Aufgrund der Wetterlage mit Starkregen und Gewitter sind im Stromnetz der Ovag mehrere Kurzunterbrechungen aufgetreten, verursacht durch Blitzeinschläge. Im Landkreis Wetterau seien die Ortschaften Bauernheim, Dorheim, Dorn-Assenheim, Kaichen und Ossenheim betroffen gewesen, im Vogelsbergkreis die Ortschaften Breungeshain und Rudingshain. »Dank der schnellen Reaktion der Netzleitstelle und der Kollegen der Rufbereitschaft konnte in allen betroffenen Bereichen die Versorgung innerhalb weniger Minuten vollständig wiederhergestellt werden«, sagte David Formoli, Sachgebietsleiter bei der Ovag Netz GmbH. »Die nachgelagerte Überprüfung aller Einschlagstellen ergab, dass keine Anlage Schaden genommen hat.«
Viel Wasser in Rosbach
Auch in Rosbach hat das schwere Unwetter in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gewütet. Über 50 Einsatzkräfte der beiden Wehren aus Rosbach und Rodheim waren aktiv. Zu rund 40 Einsatzstellen im Stadtgebiet ist die Feuerwehr nachts ausgerückt. »Wir hatten die Lage im Griff. Unsere Feuerwehrfrauen und -männer haben mal wieder sehr gute Arbeit geleistet«, sagte Bürgermeister Steffen Maar, der die ganze Nacht in der Einsatzzentrale der Feuerwehr vor Ort war.
Bis in die frühen Morgenstunden kämpften die Einsatzkräfte gegen die Wassermassen. »Jedem muss jedoch klar sein, dass bei einem solchen Einsatzaufkommen wie am Mittwoch nicht jeder Anruf innerhalb einer Stunde abgearbeitet werden kann«, sagte der Stadtbrandinspektor Clemens Harff. Bei zwei Häusern war die Situation kritischer. Dort stand das Wasser im Keller fast einen Meter hoch.
Einsätze in Karben
Für den Südkreis teilte Karbens Pressesprecher Dominik Rinkart mit: »Das Unwetter sorgte für sechs Feuerwehr-Einsätze in Karben. In Petterweil drang in fünf Keller Wasser ein, zudem musste am Friedhof ein Baum gestützt werden. Es waren zwischen 21.30 und 0.15 Uhr Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Petterweil und Kloppenheim im Einsatz.« In Bad Vilbel gab es keine besonderen Vorkommnisse.