Was Bach und Schweitzer verbindet
Wetteraukreis (pm): Die evangelischen Dekanate Büdinger Land und Wetterau beteiligen sich wieder an der deutschlandweiten und ökumenischen Aktion »Klimafasten«. Bis Ostern geht das Organisationsteam zum Klimafasten in den Dekanaten der Fragestellung nach, warum es trotz bekannter Erkenntnisse so schwerfällt, etwas an unserer Lebensweise zu ändern.
In einer Albert-Schweitzer-Ausstellung, die aktuell an Werktagen im Haus der Kirche und Diakonie in der Bahnhofstraße 26 in Nidda zu sehen ist, steht Schweitzers ethischer Ansatz der Ehrfurcht vor dem Leben im Fokus. Der Entwicklung der Kultur und des Denkens räumte der Theologe, Philosoph, Arzt und Musiker dabei einen besonderen Stellenwert ein. Als einer der fünf bedeutendsten Biografen von Johann Sebastian Bach setzte er sich mit Fragen der historischen Aufführungspraxis und mit dem Wort-Ton-Verhältnis auseinander.
Seine Anregungen waren richtungsweisend für die weitere wissenschaftliche Beschäftigung mit Bachs Werk im 20. und 21. Jahrhundert. »Musik ist für ihn Gottesdienst. Für ihn verhallen die Klänge nicht, sondern steigen als ein unaussprechliches Loben zu Gott empor«, schreibt Dr. Albert Schweitzer über Bach.
Zentral für Schweitzer war die Verwendung von bildlicher und symbolischer Darstellung in Bachs religiöser Musik. Bei der Aufnahme von Bachs Musik im frühen 20. Jahrhundert war Schweitzer führend. Vortragsreisen und Konzerte in Europa ermöglichten ihm die Finanzierung seiner Arbeit im Urwaldhospital in Lambarene und trugen maßgeblich dazu bei, dass viele Orgeln erhalten werden konnten.
Am Sonntag, 19. März, wollen die Organisatoren der Klimafastenreihe mit einem Konzert für Blockflöte und Orgel in der evangelischen Stadtkirche ab 17 Uhr an den Stellenwert der Musik im Schaffen des Friedensnobelpreisträgers Schweitzer erinnern.
Blockflötist Peter Chorkov aus Berlin und Dekanatskantorin Katrin Anja Krauße werden gemeinsam und solistisch Werke von Bach präsentieren. Hintergrundinformationen zur Verbindung von Schweitzer zu Bach und die eine oder andere Überraschung werden den musikalischen Abend abrunden.
Chorkov wurde in Berlin geboren und besuchte das Musikgymnasium Carl-Philipp-Emanuel-Bach. Es schloss sich ein Bachelor an der Hochschule für Musik Karlsruhe an. Derzeit studiert er Blockflöte an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Er spielt außerdem leidenschaftlich Cembalo und Dulzian.
Unterstützt wird das Konzert vom Rotary Club Nidda. Der Eintritt ist frei.