»Wenig aussagekräftig«

Wetteraukreis (hed/pm). Der Schulentwicklungsplan (SEP) wird noch immer in den Kreisgremien besprochen. Neben der SPD kritisieren nun auch die Grünen den Entwurf der 10. Fortschreibung.
Im Plan geht um die Gestaltung der Wetterauer Schullandschaft der nächsten zehn Jahre. Grundlage ist die Prognose einer steigenden Bevölkerungsentwicklung. Es braucht also mehr Klassen. Dazu kommt der Ganztagsanspruch in den Grundschulen, der ab 2026 beginnt.
Die Grünen würden sich einen SEP wünschen, der aus mehr besteht als »aus der Prognose ansteigender Zahlen von Schülerinnen und Schülern«. Das alleine sei wenig aussagekräftig, so der Ortenberger Kreistagsabgeordnete Felix Kratz. Der Plan betrachte den dazu nötigen Schulbau nicht, ebensowenig zusätzliche Räume, wie sie das kürzlich beschlossene Raumprogramm vorgebe.
Das hatte im Mai auch der Kreiselternbeirat kritisiert und um Verschiebung der Einbringung des Plans in den Kreistag gebeten. Denn dieser bilde nur die bereits veraltete Datenbasis des Schuljahrs 2021/22 ab. Zudem werde er nur im Verbund mit einem Investitionsprogramm wirksam, das den festgestellten Bedarf umfassend abdeckt.
»Es reicht nicht, wenn Landrat Weckler sich auf das gesetzlich Notwendige beschränkt und fürs Bauen auf die Investitionsprogramme in künftigen Haushalten verweist«, sagt der Grüne-Landratskandidat Thomas Zebunke. Stattdessen brauche es eine Analyse, welcher Raumbedarf aus mehr Klassen, dem Ganztagsanspruch in den Grundschulen und dem Raumprogramm folge. »Dann kann der Kreistag entscheiden, wo er ansetzt, was er priorisiert, wofür er Geld bereitstellt.« Zudem stünden Investitionsvorhaben zwar in den Haushaltsplänen - würden aber nur zu 60 Prozent realisiert, behauptet er. Das Argument des ausgelasteten Bauhandwerks und der steigenden Preise dürfe inzwischen nicht mehr gelten. Zebunke: »Wir sind bei Weitem nicht so gut aufgestellt, wie das die schwarz-rote Koalition ständig verkauft.« Mit dem nötigen Engagement sei weit mehr möglich, findet er. »Offenbar sieht das jetzt auch die SPD so, die öffentlich Kritik äußert. Es wäre hilfreich, wenn sie das dann auch im Kreistag täte, wo sie sich bisher passiv verhält. «