Wie die Stadt Friedberg Geld spart
Friedberg (jw). Die »Bildung von Haushaltsresten« hat auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses gestanden. Klingt kryptisch, ist aber prinzipiell eine gute Nachricht: Können Haushaltsreste gebildet werden, dann sind eingeplante Gelder nicht ausgegeben worden, die Stadt kann die Beträge auf die hohe Kante legen. Aber warum wurde das Geld nicht abgerufen?
Die Erste Stadträtin und Kämmerin Marion Götz (SPD) verkündete zu Beginn der Sitzung, dass es im vergangenen Jahr deutliche Verschiebungen in den Haushaltsansätzen gegeben habe. Am Ende stehe unter dem Strich kein prognostiziertes Defizit in sechsstelliger Höhe, sondern eine Einsparung von rund fünf Millionen Euro. »Das legen wir in die Rücklage, damit vergrößern wir unseren Puffer.«
Als später über den Jahresabschluss 2022 und besagte »Bildung von Haushaltsresten« gesprochen wurde, gab es mehrere Fragen, wie es dazu gekommen war. Götz wies auf die Pandemie hin. Bauarbeiten konnten nicht vergeben werden, weil entweder keine Firmen gefunden wurden oder die Firmen Angebote abgegeben haben, welche die Stadt für unwirtschaftlich (sprich: zu teuer) gehalten habe.
Bei den Fortbildungen für Kita-Mitarbeiterinnen gibt es laut Götz einen »Stau«, wegen Corona blieben zuletzt viele Plätze bei Fortbildungen unbesetzt. Da die Personaldecke - wie überall - dünn ist, müsse mitunter eine Gruppe geschlossen werde, wenn Mitarbeiter Schulungen in Anspruch nehmen. Der Betreuungsschlüssel sei dann nicht mehr gewährleistet. So wurden Fortbildungen nicht in Anspruch genommen und aufs kommende Jahr verschoben.
Götz und Antkowiak betonten unisono, dass jedes Projekt, das im laufenden Jahr nicht umgesetzt und daher aufs nächste Jahr verschoben wird, vorher »penibel« auf seine Sinnhaftigkeit untersucht werde.