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Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen

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Friedberg/Wetteraukreis (pm). Der Verein »Frauen helfen Frauen Wetterau« veranstaltet zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November einen Aktionsstand gegen Femizide. Auf dem Elvis-Presley-Platz findet in Höhe der Kaiserstraße 94 zwischen 10 und 14 Uhr die Kampagne »Keine Einzige mehr« statt. Eine Kerze steht für jede getötete Frau in Deutschland.

Mit dem Motto »Keine Einzige mehr« will der Verein der vielen in diesem Jahr getöteten Frauen und Mädchen gedenken. Für jede Frau und jedes Mädchen, die bzw. das Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt und Partnerschaftsgewalt geworden ist, zündet der Verein jeweils eine Kerze an. »In diesem Jahr sind bisher 166 Frauen und Mädchen getötet worden. Es passiert alle 72 Stunden ein Femizid, das Fachwort für Frauenmord«, heißt es vonseiten des Vereins »Frauen helfen Frauen Wetterau«.

Gewalt gegen Frauen werde in der Gesellschaft viel zu wenig beachtet. Frauen weltweit in allen Gesellschaftsschichten, unabhängig von Bildungsstatus, Nationalität oder Alter, seien davon betroffen. »Die Täter sind zumeist keine Unbekannten: Sehr oft ist es der Partner, Ex-Partner oder ein anderes männliches Familienmitglied. Tatsache ist - für viele Frauen ist der gefährlichste Ort das eigene Zuhause.«

Frauen seien oft an den Täter gebunden und könnten der Situation nur schwer entfliehen. Dies habe wirtschaftliche, aber auch familiäre Gründe. »Viele Opfer von geschlechterspezifischer Gewalt haben mit dem Täter gemeinsame Kinder. Für Frauen stellt sich die Frage, was wichtiger ist - der Erhalt der Familie oder der eigene Schutz und der der Kinder. Der Weg zur Polizei und Anzeigenerstattung ist eine Herausforderung, da Frauen sich vor verstärkter und/oder erneuter Gewalt fürchten.« Hinter jeder geschlechterspezifischen Gewalt stehe die Ausübung von Macht. Hinter jedem Femizid stehe System. Morde an Frauen seien das tödliche Resultat patriarchaler gesellschaftlicher Strukturen.

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