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Zeltkritik und Herbstmarkt-Freuden in Friedberg

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Das Feuerwerk auf der Seewiese bildet den Abschluss des 71. Friedberger Herbstmarktes. © Agentur Andreas Chuc

Nach Jahren der Herbst-Feelings hat in Friedberg wieder der Herbstmarkt stattgefunden. Für die Großveranstaltung auf der Seewiese gab es Lob und Kritik. Eine Bilanz.

Die fünftägige Riesen-Party auf der Seewiese ist vorbei, der 71. Friedberger Herbstmarkt Geschichte. Das traditionelle Feuerwerk am Dienstagabend sorgte für den Schlusspunkt einer Großveranstaltung, die in ähnlichem Rahmen stattfand wie vor der Pandemie. Während der heißen Corona-Phase hatten Friedberger und Besucher in den vergangenen Jahren mit den »Herbst-Feelings« Vorlieb nehmen müssen, quasi einem entzerrten Rummelplatz. Diesmal war also fast alles beim Alten.

Vor allen Dingen gab es wieder ein Festzelt, diesmal statt der bekannten bayerischen Variante eine hessische Version. Der Zelt- und Bewirtungsbetrieb Ahlendorf aus Marburg war diesmal auf der Seewiese im Einsatz. Allerdings gab es in Sachen Zelt Kritik von Besucherseite. Teilweise sei sehr wenig los gewesen, zudem störte man sich an fehlender Bedienung und an den kleinen Gläsern. Für den Getränke-Kauf musste man erst anstehen und ein Märkchen kaufen, und dann anstehen, um ein Bier oder was anderes zu bekommen. Auch das kam nicht bei jedem gut an.

Zeltverleiher nimmt Stellung

Toni Ahlendorf Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens aus Marburg, nahm dazu auf WZ-Nachfrage Stellung. »Im Großen und Ganzen war es ok«, sagte er. Am Freitag sei das Zelt halbvoll gewesen, am Samstag voll, am Sonntag und am Montag sei im Festzelt nichts los gewesen. Am Dienstag herrschte beim Seniorennachmittag großer Andrang (siehe Artikel auf dieser Seite).

Das Pfandsystem für die Gläser-Nutzung sei im Rahmen des Sicherheitskonzepts vorgeschrieben gewesen. Die Gläsergröße - 0,25 Liter - hänge damit zusammen, dass es sich um ein hessisches und kein bayerisches Festzelt handele. Stichwort Bedienung: Der Personalmangel habe sich auch hier gezeigt. An jedem Abend haben laut Ahlendorf sechs Leute im Festzelt bedient, am Seniorennachmittag seien elf Mitarbeiter des Marburger Unternehmens als Bedienungen im Zelt unterwegs gewesen, man hätte aber mindestens 15 haben müssen, wie Ahlendorf zugab. Mit der Resonanz auf die zweistöckige Festscheune »Aurelia« und den Biergarten zeigte sich Toni Ahlendorf zufrieden.

Der Rummelplatz auf der Seewiese war an allen Tagen sehr gut besucht. Es gab augenscheinlich mehr Fahrgeschäfte als in den Jahren zuvor. Als sinnvoll hat sich erwiesen, dass der Krammarkt ans südliche Ende des Festgeländes verlagert worden ist und man am anderen Ende der Seewiese ebenfalls eine Verpflegungszone mit Sitzplätzen eingerichtet hat. An weiteren Cafés und Essensständen gab es gemütliche Sitzecken.

Der Flohmarkt im Rahmen des Herbstmarktes war sehr gut besucht. Bei der Tierschau bekamen insbesondere Kinder große Augen, als der riesige Bulle Moses mit rund 900 Kilo Gewicht über die Wiese geführt wurde.

Ein Fall von Körperverletzung

Nicht bei allen Herbstmarkt-Besuchern kam die laute Musik der Fahrgeschäfte gut an. Mitunter hatte man Schlager, Disco, Techno und Kinderlieder zur gleichen Zeit im Ohr.

Bürgermeister Dirk Antkowiak zog ein durchweg positives Fazit für den 71. Friedberger Herbstmarkt: »Ich freue mich sehr, dass nach dreijähriger Pause bei perfektem Wetter wieder ein normaler Herbstmarkt in Friedberg stattgefunden hat, der mit vielen neuen Schaustellern, aber auch mit der traditionellen Tierschau, dem Markt der Region und dem gelungenen Abschlussfeuerwerk zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region angelockt hat.« Die vielen strahlenden Gesichter hätten gezeigt, »dass das diesjährige neue Konzept aufgegangen ist«.

Und wie sieht die Polizei-Bilanz aus? Beschwerden wegen Ruhestörung habe es gar nicht gegeben, hieß es am Mittwoch auf Nachfrage dieser Zeitung. Zwei Fälle von Diebstahl seien bekannt. Es handele sich um Taschen, die während der Fahrt vor einem Karussell abgestellt worden sind. Sexuelle Belästigung sei der Polizei nicht gemeldet worden, eine Körperverletzung sei bekannt. Und Alkohol am Steuer? Wie sah es damit aus? Polizeibeamte haben in drei Fällen Fahrer unter Alkoholeinfluss erwischt, hieß es. Es gebe jedoch keinen gesicherten Zusammenhang mit dem Herbstmarkt.

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