Zwischen Abenteuer, Zeitreise und Fantasy

Wetteraukreis (prw). Mit einer launigen, kurzweiligen und informativen Lesung hat Uta Rosa Schmidt aus Ranstadt die Lesereihe »Im Schatten des Keltenfürsten« des Kreises beendet. Die FFH-Moderatorin las aus ihrem Debütroman »Das Mädchen aus der Eiche«, der in ihrer nordhessischen Heimat spielt. Ein Mix aus Liebesgeschichte, Abenteuerroman, Zeitreise und Fantasy, wie es in einer Mitteilung des Wetteraukreises heißt.
Warum schreibt eine Radiofrau ein Buch? »Es war Corona, es war mitten im Winter, es gab keine Veranstaltungen, über die wir berichten konnten. Es war einfach langweilig«, sagt Schmidt. Und weil jeder, der gerne liest, auch einmal den Wunsch hat, ein eigenes Buch zu schreiben, machte sich Uta Rosa Schmidt ans Werk, heißt es weiter.
Sie erzählte von der spannenden Entstehungsgeschichte, verworfenen Erstversuchen und wie sie schließlich entschied, das Buch auf eigene Kosten und im Eigenverlag herauszubringen. »Das Mädchen aus der Eiche« ist die Geschichte von Henriette, die wegen ihres jungenhaften Aussehens von allen nur Henry genannt wird. Henry ist 15, lebt mit ihren Eltern in Indien, muss aber wegen des Tsunami 2005 das Land verlassen. Das Einleben in Frankfurt gestaltet sich schwierig. Auf einer Klassenfahrt am Edersee wandert sie mit einer Mitschülerin über den Knorreichenstieg, rutscht einen Steilhang hinunter durch uralte Eichen und landet im Nordhessen des 18. Jahrhunderts. Eine faszinierende Zeitreise beginnt, zu der natürlich auch eine Liebesgeschichte gehört - spätestens als Henry dem 18-jährigen Nic aus dem kleinen Dorf Berich begegnet. Ob die Liebe der beiden eine Chance hat, ob Henry bleibt oder in die Zukunft zurückgeht sind Fragen, die sich nur beim Lesen des Buches beantworten.
Schmidt ist bei den Recherchen zu ihrem Buch tief in die hessische Geschichte eingetaucht. »Es hat Spaß gemacht und war eine tolle Reise, nicht nur für Henry und Nic«, sagt sie. Passagen aus dem Buch ergänzte die Autorin bei ihrer Lesung mit vielen historischen Details. Zum Beispiel über einen engagierten Architekten, über die Rolle der Hugenotten im Kassel des 18. Jahrhunderts, über ein Dorf, das beim Bau der Edertalsperre im Wasser versinkt. Es gibt auch ein Nachfolgebuch: »Das Mädchen aus der Eiche - Verraten und verkauft«.
Die Lesung von Schmidt stellte den Abschluss der Veranstaltungsreihe »Lesung im Schatten des Keltenfürsten« dar. »Wetterauer Autorinnen und Autoren ins rechte Licht rücken und ein breites Publikum ansprechen: das ist unsere Idee bei der Lesung. Und es hat sich gelohnt. Ich freue mich, dass wir mit der Ranstädter Autorin Uta Rosa Schmidt eine weitere Wetterauer Schriftstellerin dafür gewinnen konnten«, sagt Landrat Jan Weckler.
Die Reihe »Lesung im Schatten des Keltenfürsten« ist für dieses Jahr beendet. Mit dabei waren die Wetterauer Autorinnen Yvonne Taddeo, Jasmin P. Meranius, Susanne Reichert, Uli Aechtner, Petra Zeichner, Jule Heck und Uta Rosa Schmidt.