Für Soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung: VdK Schotten feiert 75-Jähriges

Mit einem Festakt hat der VdK-Ortsverband Schotten sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Festredner unterstrichen dabei die große Bedeutung des Sozialverbands für die Gesellschaft.
Mit einem Festakt hat der VdK-Ortsverband Schotten in würdigem Rahmen sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Vorsitzender Torsten Weber konnte in der Festhalle neben den eingeladenen Ehrengästen zahlreiche Mitglieder begrüßen.
Nur wenige der 160 vorbereiteten Plätze blieben leer. Nach der musikalischen Eröffnung, gestaltet von Kiwon Lee am Piano und Sergej Walter mit der Violine, blickte Torsten Weber in seinem Festvortrag auf die Entwicklung des Ortsverbandes zurück.
Gegründet wurde der VdK Schotten am 1. März 1948, in der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. »Die Menschen suchten Halt und benötigten Hilfe. Sie fanden sie in dem damals noch jungen VdK-Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner.
Heute, nach 75 Jahren, wird in Europa wieder Krieg geführt. Viele Flüchtlinge kommen nach Deutschland und suchen hier Halt und Zuflucht. Das bedeutet für unser Land einen Kraftakt, den wir nur gemeinsam meistern können, indem wir alle zusammenhalten und uns nicht spalten lassen«, betonte der Vorsitzende.
Mitgliederzahl rasant gestiegen
Weber erinnerte an die Reihe der Vorsitzenden, die den Ortsverband in den vergangenen 75 Jahren geleitet haben. Gründer war Hermann Duchardt, der bis 1963 dem Ortsverband vorstand. Ihm folgte Heinz Klöntrupp (1963 bis 1970).
In den letzten drei Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts bestimmte maßgeblich Theodor Christ die Entwicklung des Ortsverbands. Von 2001 bis 2003 war Hermann Dilling Vorsitzender, der von Angelika Reichmann abgelöst wurde, die bis 2021 den Vorsitz innehatte.
Als Dank und Anerkennung für ihre großen Verdienste war sie vor zwei Jahren zur Ehrenvorsitzenden ernannt worden. In jüngster Vergangenheit ist die Mitgliederzahl des Ortsverbands rasant angestiegen. So hat sich die Zahl in den vergangenen 15 Jahren um mehr als 50 Prozent auf jetzt rund 770 Mitglieder erhöht.
»Ein Zeichen, dass in dieser gerade nicht leichten Zeit mit Corona, Energiekrise, Inflation und Krieg die Mitglieder zusammenhalten«, so Weber. Andererseits bedeute dies auch eine zeitintensive Betreuung. Der Vorsitzende warb daher um Unterstützung. »Wer sich eine Mithilfe vorstellen kann ist gerne zur Mitarbeit willkommen.«
Hans-Jürgen Röhr, der Vorsitzende des Bezirksverbandes Fulda und kommissarische Vorsitzende des Kreisverbands Alsfeld, bezeichnete den VdK mit seinen mehr als zwei Millionen Mitgliedern als »heute wirklich vernehmbare Stimme«.
Das sei dem Einzelnen nicht möglich. Die steigenden Mitgliederzahlen bedeuteten für den Vorstand einen hohen Zeiteinsatz für die nicht einfache Betreuungsarbeit, und das oft jeden Tag in der Woche.
Unterstützung sozial Benachteiligter Schwerpunkt
Der Sozialverband stehe für eine Gemeinschaft zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung, aber auch, um einmal zusammen ein Stückweit lachen zu können. Daher werde die Geselligkeit mit verschiedenen Veranstaltungen gepflegt.
Dieses Jahr sei das Thema finanzielle Unterstützung von sozial Benachteiligten ein aktueller Schwerpunkt. »Die Probleme bei der Verteilung der Heizkostenzuschüsse sind noch nicht gelöst. Die Bundesregierung lässt sich viel Zeit. Aber die Heizsaison ist bald vorbei«, merkte Röhr kritisch an.
Für die im Herbst anstehenden Landtagswahlen sollten sich die Mitglieder die Sozialprogramme der einzelnen Parteien genau ansehen, empfahl der Bezirksvorsitzende.
Bürgermeisterin Susanne Schaab lobte das ehrenamtliche Wirken des VdK-Ortsverbandes als sehr wertvolles Angebot in den 15 Stadtteilen Schottens. »Niemand darf sich schämen, wenn er eine Beratung braucht«, so die Bürgermeisterin. Der VdK leiste eine fachlich hervorragende Beratung und das im nahen Wohnumfeld.
Monika Steinbring, die ehemalige Justitiarin des Bezirksverbandes und jetzige Geschäftsführerin des VdK Thüringen Nord, hob neben dem Sozialstaatsgedanken des VdK auch das große bürgerschaftliche Engagement der ehrenamtlich aktiven Mitglieder hervor. Glückwünsche zum 75-jährigen Bestehen des Ortsverbands überbrachte auch Wingershausens Ortsvorsteher Werner Weiland.
Neben Kiwon Lee und Sergej Walter sorgte der Frauengospelchor »Swinging Voices« aus Sellnrod, der von Kirchenmusiker Kiwon Lee geleitet wird, für eine festlich beschwingte Umrahmung des Festaktes. Den humorigen Part hatte die »Ilfer« Mundartautorin Karin Bach übernommen.