1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis

Fund eines toten Babys: 300 Frauen sollen DNA-Proben abgeben

Kommentare

Vor über 20 Jahren wurde in der Wetterau ein totes Kleinkind gefunden. Die entsprechenden Ermittlungen laufen noch immer. Nun steht eine neue Reihenuntersuchung an.

Büdingen – Der Fall sorgte für Aufregung im Wetteraukreis und darüber hinaus: Ende der 1990er Jahre – im April 1999 – wurde im Raum Büdingen ein Säugling tot aufgefunden. Damals hatte ein 30-Jähriger den grausigen Fund gemeldet. Er sei als Spaziergänger schon häufiger an einem zugeschnürten blauen Sack vorbeigekommen, der an einer Hecke in einem abgelegenen Gebiet gelegen habe. Letztlich habe er sich entschieden, den Beutel zu öffnen. Der Inhalt: ein totes Kleinkind. Offenbar hatte der Sack schon längere Zeit – womöglich sechs Monate – dort gelegen.

Der Fall aus dem Raum Büdingen im Wetteraukreis beschäftigt weiterhin die Ermittler und die Staatsanwaltschaft. Die Arbeitsgruppe „Sabrina“ ruft nun 300 Frauen zu einer Reihenuntersuchung auf, um die Mutter des Säuglings auszumachen.

Fall „Sabrina“ beschäftigt Polizei in der Wetterau weiterhin

Nicht zum ersten Mal: Im November 2021 bereits führten Strafverfolgungsbehörden eine ähnlich aufwändige Aktion zur Identifizierung der leiblichen Mutter des toten Säuglings durch. Hierzu hatte die Arbeitsgruppe „Sabrina“ der Regionalen Kriminalitätsinspektion Wetterau rund 400 Frauen der in Frage kommenden Personengruppe – zum Tatzeitpunkt zwischen 13 und 30 Jahre alt –, die noch im Bereich Büdingen wohnten, postalisch um eine freiwillige Abgabe einer DNA-Vergleichsprobe eingeladen. Etwa 220 weitere Frauen waren bereits deutschlandweit verzogen und wurden durch die für die jeweiligen Wohnorte zuständigen Dienststellen kontaktiert, wie es bei der Polizei heißt.

Ein einem blauen Beutel wurde der tote Säugling bei Büdingen (Wetteraukreis) gefunden.
Ein einem blauen Beutel wurde der tote Säugling bei Büdingen (Wetteraukreis) gefunden. © Polizei

Letztlich blieb die erste Reihenuntersuchung jedoch ohne Erfolg. Die Mutter des toten Kleinkinds konnte bislang nicht ausgemacht werden.

Doch der Fall ist nicht geschlossen: Letztlich führte die Auswertung von Daten des Einwohnermeldeamts die Ermittler nun zu etwa 200 weiteren Frauen, die zum Zeitpunkt der Tat in Büdingen wohnten, aber bei der ersten Reihenuntersuchung 2021 nicht berücksichtigt worden waren. Hinzu kommen etwa 100 Frauen, die zur ersten Einladung ohne Rückmeldung nicht erschienen waren.

Totes Baby in der Wetterau gefunden: Knapp 300 Frauen zu DNA-Reihenuntersuchung geladen

Die insgesamt knapp 300 Frauen werden nun zu einem zweiten Termin für die DNA-Reihenuntersuchung eingeladen. Dieser findet am 8. und 9. September in der Polizeistation Büdingen statt. Die Einladungen werden auf dem Postweg zugestellt. Sollten die eingeladenen Frauen den Termin nicht wahrnehmen können, oder die Abgabe der Speichelprobe verweigern, werden sie um telefonische Rückmeldung gebeten.

Hinweise zum Fall des tot aufgefundenen Säuglings nimmt die Kriminalpolizei in Friedberg unter Tel.: (0611) 32866 3759 oder per Mail an AG-Sabrina-K10-FB.ppmh@polizei.hessen.de entgegen. (fd)

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion