Gemeinsam gegen Erreger vorgehen
Wetteraukreis (red). Seit mehr als zehn Jahren gibt es das MRE-Netzwerk Rhein-Main, eines von vier Netzwerken in Hessen, die sich den Kampf gegen multiresistente Erreger (MRE) auf die Fahne geschrieben haben. Im Wetteraukreis sind 49 Einrichtungen dem Netzwerk angeschlossen, wie die Kreispressestelle mitteilt. Wer zwei Jahre lang die Hygiene-Kriterien erfüllt und aktiv am Netzwerk teilnimmt, wird mit einem Siegel ausgezeichnet.
Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch (SPD) hat sieben Wetterauer Einrichtungen damit ausgezeichnet.
Antibiotika unwirksam
VRE, ESBL, MRGN, Clostridioides difficile, MRSA: Hinter diesen Namen und Abkürzungen verbergen sich Bakterien, die immer mehr zum Problem werden. Sie sind in Abwässern, Gewässern, in der Nahrungskette zu finden, und die meisten Antibiotika gegen sie sind unwirksam. Für die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC sind multiresistente Erreger die bedeutendste Krankheitsbedrohung in Europa - mit einer hohen und rasant steigenden Infektionsrate.
Das MRE-Netzwerk Rhein-Main arbeitet daran, die Entstehungs- und Verbreitungsrate multiresistenter Erreger zu vermindern und der Stigmatisierung von MRE-Betroffenen entgegenzuwirken. Beim Übergang zwischen stationärer und ambulanter Versorgung soll durch den Einsatz gezielter Präventionsmaßnahmen die Patientensicherheit und die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit bewirkt werden.
Sieben Einrichtungen im Wetteraukreis wurden mit dem MRE-Siegel ausgezeichnet: Kerckhoff-Klinik (Bad Nauheim), Awo-Seniorenwohnpark im Degerfeld (Butzbach), Senioren-Dependance (Limeshain), Awo »pflegeplus« (Butzbach), Asklepios-Klinik (Bad Salzhausen), Bergman Clinics Mathilden-Hospital (Büdingen) und Klinik Rabenstein (Bad Salzhausen). 49 Einrichtungen im Wetteraukreis sind dem MRE-Netzwerk Rhein-Main angeschlossen: 26 Alten- und Pflegeheime, fünf Arztpraxen, sechs Krankenhäuser, ein Krankenfahrdienst (Liegend-Taxi), ein ambulanter Pflegedienst, sechs Rehabilitations-Einrichtungen und vier Rettungsdienste.
In dem Netzwerk arbeiten Kliniken, Pflegedienste und Altenpflegeheime, die Landesärztekammer Hessen, die Kassenärztliche Vereinigung, Einrichtungen des Rettungsdienstes und Krankentransports und Labore zusammen.