1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis

Gemeinschaft und Musik gegen Kälte der Welt

Erstellt:

Kommentare

bg_IMG_0650_301222_4c
Renate Gantz-Bopp, kongenial begleitet von Gerry Reutzel, begeistert mit ihrer mitreißenden Gospelstimme. © Ingeborg Schneider

Nieder-Mockstadt (mü). Rund um das evangelische Gemeindezentrum Nieder-Mockstadt ging Regen nieder, es wehte ein strenger Wind, der gelegentlich die vier Kerzen des Adventskranzes auspustete. Im teilweise überdachten Atrium des Hauses mit dem Weihnachtsbaum in der Mitte hatte sich dennoch eine unerschrockene Zahl von Besucherinnen und Besuchern eingefunden, die den Wetterkapriolen trotzten, eingemummelt in warme Decken und versorgt mit Glühwein und Kinderpunsch.

Gekommen waren sie zu einem bewegenden Konzert der »Honey Twins«. Zudem bot der Abend die Gelegenheit, den scheidenden Mockstädter Pfarrer Manuel Eibach noch einmal mit Texten und Brückenschlägen zwischen der Musik und den aktuellen Themen der Gegenwart zu erleben.

Die »Honig-Zwillinge« Renate Gantz-Bopp (Gesang, Percussion) und Gerry Reutzel (Keyboard, Gesang) treten seit mehr als 20 Jahren gemeinsam und in größeren Formationen privat und öffentlich weit über die Region hinaus auf. Ihr international geprägtes Repertoire umfasst mehr als 600 Titel vieler Genres und wird beständig erweitert.

Publikum swingt und tanzt

Die für diesen Abend zusammengestellte Auswahl ermöglichte sowohl Renate Gantz-Bopp, kongenial begleitet von Gerry Reutzel, die Entfaltung ihrer großartigen, warmen und mitreißenden Gospelstimme als auch dem Publikum das Mitsingen vieler Lieder. Dabei schritt man in etwas mehr als einer Stunde von den inzwischen auch in Deutschland beliebten US-amerikanischen Winterliedern wie »Frosty, the snowman« und »Winterwonderland« - allesamt auch mit deutschen Texten - zum eigentlichen Geheimnis der Weihnacht voran, nämlich der Geburt Jesu, und schloss mit dem dringenden Wunsch, das Gute, die Mitmenschlichkeit und der Frieden mögen die Oberhand gewinnen.

Musik und Gesang zur Weihnachtszeit sowie deren verbindende Wirkung entdeckte Pfarrer Eibach bereits bei den singenden Engeln über den Weiden von Bethlehem, zudem zog er Parallelen zwischen dem zugigen Stall vor 2000 Jahren und dem nasskalten Wetter rund um das Atrium. Die Zuhörer wärmten sich swingend, klatschend, zum Schluss auch tanzend auf und hörten begeistert und berührt den Solo- und Duogesängen der »Honey Twins« von »Have yourself a merry little Christmas« über das bayerische »Es wird schon gleich dunkel« bis hin zum furiosen »O Happy Day« und »Feliz navidad« als Abschluss zu.

Besonders blieb Eibachs Hinführung zu dem Nena-Song »Wunder gescheh’n« im Gedächtnis, in dem er auf das Schicksal von Christopher Daniel, dem unheilbar erkrankten ersten Sohn der Sängerin, einging, sowie die Lieder »War is over« von John Lennon und »We are the world« von Michael Jackson.

Ohne Zugaben ließ man das Duo nicht gehen - allein diese Tatsache bewies, wie gut das Weihnachtskonzert trotz des Wetters angekommen war. Viele Besucher sagten, wie froh sie seien, sich auf den Weg gemacht zu haben, und wie wichtig die innere Wärme durch Gemeinschaft und Musik gegen die vielfach so bedrückende Kälte der Welt sei.

Auch interessant

Kommentare