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Generationswechsel im Schottener Forstamt

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Der Regionalleiter von Hessen-Forst, Harald Dersch (Mitte), verabschiedet Schottens scheidenden Forstamtsleiter Axel Norgall und begrüßt seinen Nachfolger Alexander Stute. © Stefan Weil

Beim Forstamt Schotten gibt es einen Führungswechsel. Der bisherige Leiter Axel Norgall geht zum Monatsende in Ruhestand. Sein Nachfolger Alexander Stute ist mit 32 Jahren deutlich jünger.

D as Stühlerücken im Forstamt Schotten ist beendet. Ab kommendem Monat wird Alexander Stute die Nachfolge von Axel Norgall übernehmen. und Marcus Engel übernimmt für Norgalls Stellvertreter Uwe Prihoda. Auch in zwei Forstreviere gibt es Änderungen.

Der über viele Jahre für den Bereich Rudingshain zuständige Jörg Mewes scheidet zum Monatsende aus dem Forstdienst aus. Der langjährige Leiter des Reviers Schotten, Helmut Daniel, folgt Ende Juli in den Ruhestand.

Als »gleitenden Übergang« bezeichnete Harald Dersch, Leiter der Region Mitte im Landesbetrieb Hessen-Forst den notwendig gewordenen Generationswechsel. »Es war eine glückliche Fügung, dass sowohl Alexander Stute als auch Marcus Engel genügend Zeit hatten, ihr neues Dienstumfeld kennenzulernen, unterstützt von den ausscheidenden Kollegen«, so Dersch.

»Wichtig ist, dass auf diese Weise viel Wissenstransfer und die Weitergabe von Erfahrungen möglich ist«, ergänzte Stute. Der neue Forstamtsleiter hat bereits seit 1. Mai seinen Dienstsitz in Schotten. Nach dem Studium in Göttingen war er zunächst in der hessischen Landesforstverwaltung tätig und anschließend als Referent und Referatsleiter auf Ministeriumsebene. Danach wechselte er nach Berlin zur hessischen Landesvertretung. Den Klimawandel mit seinen Folgen für den Wald bezeichnet Stute als größte Herausforderung der kommenden Jahre. »Der Wald ist Blaupause auch für andere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Die Förster spüren die Auswirkungen der Wetterextreme am schnellsten. Unwetterereignisse treffen den Wald oft besonders stark.« Meist bliebe der Forstverwaltung nur reagierendes Handeln, statt planvoll agieren zu können. Dazu käme die Personalnot, die die Rahmenbedingungen noch erschwerten.

Wichtiges Thema Wasserrückhaltung

Ein wichtiges Thema - ebenfalls im Zusammenhang mit dem Klimawandel - ist für den neuen Amtsleiter die Wasserrückhaltung im Wald. »Das wird uns in den kommenden Jahren verstärkt beschäftigen.« Dass er sich auf seine neue Aufgabe freue, hänge auch mit der guten Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren des Vogelsbergs zusammen, dem Naturpark Vulkanregion Vogelsberg und dem Naturschutzgroßprojekt. Als neues Vorstandsmitglied erhielt er beim naturschutzfachlichem Projekt bereits Einblicke in die engagierte Arbeit.

Den Aufbau neuen Waldes, der nach den großen Dürre- und Borkenkäferschäden nötig ist, bezeichnete der neue Amtsleiter als »Daueraufgabe«, die man nicht zuletzt auch unter Beachtung vorhandener Ressourcen bewältigen könne. »Es kommt zudem dem Blick in eine Glaskugel gleich«, ergänzte Harald Dersch. Es seien immer wieder Nachpflanzungen nötig, da viele der jungen Pflanzen vertrockneten. »In welchem Umfang das geschieht, lässt sich aber nicht vorhersagen.« Mit Modellrechnungen versuche man, verschiedene Szenarien der Klimaentwicklung mit ihren Auswirkungen durchzuspielen, um Ansätze für eine stabilen Wald der Zukunft zu finden.

Für Axel Norgall kommt es zudem darauf an, im Rahmen einer multifunktionalen Waldwirtschaft alle Anforderungen und Wünsche zu erfüllen. Etwa die Lenkung von Waldbesuchern in touristische Hotspots, um andernorts Überlastungen für Tier- und Pflanzenwelt zu vermeiden. Unabdingbar sei die Holzproduktion, die nicht zuletzt die Finanzierung der vielen anderen Tätigkeiten gewährleiste. Hessen-Forst habe die Aufgabe, den Rohstoff Holz zur Verfügung zu stellen. Im Zweifelsfall habe aber der Naturschutz Vorrang vor der wirtschaftlichen Funktion, ergänzte Dersch.

Eine »Fülle von Aufgaben«

Marcus Engel sammelte im Bereich Naturschutz schon viele Erfahrungen. Nach seiner Ausbildung im Forstamt Wetzlar war er unter anderem deutschlandweit zuständig für viele Kartierungen von Biotopen. Der neue Bereichsleiter spricht von »einer Fülle an Aufgaben«, darunter als einem Schwerpunkt der Aufbau eines lokalen Naturschutzkonzepts.

Artenschutz und insbesondere das Lebensumfeld von Biber, Schwarzstorch und Rotmilan zu verbessern, benennt der scheidende Uwe Prihoda als einige wichtige Bereiche, die er seinem Nachfolger übergibt. Auch die Übernahme von Aufgaben des Wolfszentrums gehören zu diesem Tätigkeitsgebiet.

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Marcus Engel übernimmt in Zukunft die Aufgaben des ausscheidenden Uwe Prihoda als Bereichsleiter »Dienstleistung/Hoheit«. © Stefan Weil

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