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Glashütten: Chronik in zwei Teilen zeigt 450-jährige Dorfgeschichte

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Andreas Kleinschmidt und Michael Höhl präsentieren stolz die beiden Hefte der Chronik, die zum 450. Geburtstag von Glashütten erstellt wurden. © Erich Engel

450 Jahre alt ist Glashütten. Groß gefeiert wird dies vom 15. bis 17. September 2023 mit einem Festwochenende. Eine zweiteilige Chronik zum Jubiläum zeigt die Geschichte des Dorfes im Hillersbachtal.

Glashütten (een). Glashütten, das kleine Dorf im Hillersbachtal, ist zwar schon im vergangenen Jahr 450 Jahr alt geworden, aber erst in diesem Jahr wurden die Feierlichkeiten in Angriff genommen.

Von Anfang an stand fest, dass sich kein einzelner Verein darum kümmern sollte oder die Richtung in irgendeiner Form vorgegeben sein werde. Vielmehr sollten die Glashütter Bürger ihre eigenen Gedanken einbringen und ihre ganz eigene Form für die Feierlichkeiten finden.

Andreas Kleinschmidt, Vorsitzender des Kinder- und Jugendfördervereins Glashütten, und Michael Höhl, Vorsitzender der Hirzenhainer Gilde, fungierten dabei lediglich als Ansprechpartner, die alle Ideen zusammentrugen und unterstützend bei der Organisation der Veranstaltungen agierten.

Viele Bürger engagiert dabei

Den Startschuss gab es am 1. Mai mit einer Wanderung rund um Glashütten und die beiden Weiler Streithain und Igelhausen. Hierum hatten sich der Kinder- und Jugendförderverein mit Unterstützung der neu gegründeten »Streithain-Crew« ebenso gekümmert, wie um die Ausrichtung eines Jugendzeltlagers in Streithain im Sommer.

Das Gildefrühstück an Himmelfahrt richtete die Hirzenhainer Gilde aus, und ein Mundartnachmittag wurde von den Landfrauen und der Gymnastikgruppe unter der Leitung von Wilfried Maurer organisiert.

Unter der Beteiligung der Bürger und Vereinen hatte sich Albrecht Fahlteich um die komplette Organisation des erfolgreichen Dorflohmarktes gekümmert.

Für das anstehende Festwochenende steht zwar die Gemeinde gerade, aber zur Planung und Durchführung fanden sich eine ganze Reihe an Bürgern, darunter auch viele Neubürger, mit großem Eifer zusammen, um die Feierlichkeiten im entsprechenden Rahmen zu begehen.

Die Erlöse sollen dann wieder für Maßnahmen und Aktivitäten im Dorf verwendet werden, um die Dorfgemeinschaft zu stärken.

Eine Reihe von Mordgesellen

Ein besonderes Augenmerk legten die Bürger auf die Erstellung einer aktuellen Dorfchronik. Alte Aufzeichnungen aus dem Staatsarchiv in Darmstadt, aus alten Kirchenbüchern und Festschriften der örtlichen Vereine trug man zusammen, um ein bleibendes und eindrucksvolles Werk zu schaffen, das dennoch für kleines Geld erworben werden kann.

Professionelle Unterstützung holte man sich bei Rudolf Beck und Manfred Redling von der Arbeitsgemeinschaft Regionalgeschichte Lißberg.

Die beiden Co-Autoren blicken auf einen großen Erfahrungsschatz durch das Erstellen zahlreicher Schriften. Satz und Druck schließlich übernahm ein Unternehmen aus Merkenfritz. Hier hatte sich Jan Henrich eingebracht, der sich auch in der Streithain-Crew im Dorfleben aktiv engagiert.

Der erste 88-seitige Band befasst sich mit der Entstehung des Dorfes und den beiden deutlich älteren Weilern Streithain und Igelhausen. Das namensgebende Glashandwerk wird darin ebenso aufgeführt, wie eine Reihe an Mordgesellen, die damals in der Gegend ihr Unwesen trieben.

Darunter auch eine Gruppe, die den Landleutnant Emeraner in einem Wirtshaus ermordeten. Spannend sind die Berichte und Anekdoten aus dem Dorfleben, ergreifend aber auch das Elend und der Hunger, der viele zur Auswanderung trieb.

Neben dem arbeitsreichen Alltag und dem Berufsleben kamen aber auch die Freizeit und das kulturelle Leben nicht zu kurz. Die Chronik hat dazu vieles festgehalten.

Vereinsleben in alten Chroniken

Der zweite, ebenfalls 88 Seiten umfassende Band beginnt mit den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und der nachfolgenden Flüchtlingskrise. Parallelen von heute finden sich auch in den Aufzeichnungen von damals wieder.

Erzählt wird von der Versorgung auf dem Land, vom Flachsanbau, der Eisenerzgewinnung, der Landwirtschaft und den verschiedenen Handwerken.

Weiter geht es mit der Sicherung von Recht und Ordnung, der Elektrizität, der Wasserversorgung und Kanalisation, dem Straßen- und Feldwegebau. Besonders stolz war man im Dorf auf den Bau der Kirche, die 1958 eingeweiht werden konnte.

Der abschließende Teil der Dorfchronik widmet sich dem Vereinsleben und bringt dazu Auszüge aus alten Chroniken der Vereine heraus, die diese aus Anlass von besonderen Jubiläen verfasst hatten.

Info: Festwochenende vom 15. bis 17. September

Am kommenden Wochenende steht vom 15. bis 17. September der Höhepunkt zu den Feierlichkeiten rund um das 450-jährige Bestehen des Dorfes Glashütten auf dem Programm.

Am Freitag startet das Festwochenende im Bürgerhaus mit einer 80er/90er-Party. DJ Holger Müller wird dazu die passenden Songs auswählen und den Partygästen mächtig einheizen.

Am Samstag wird die Chronik kurz und humorvoll im Rahmen der Moderation vorgestellt werden. Die komplette Dorfchronik in zwei jeweils 88 Seiten dicken Heften ist mittlerweile fertig und kann bereits jetzt bei Michael Höhl und dann auch am Festwochenende im Bürgerhaus erworben werden.

Hier ist ein beeindruckendes Werk entstanden, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Regionalgeschichte Lißberg und den Co-Autoren Rudolf Beck und Manfred Redling erarbeitet wurde. Danach ist ebenfalls Tanzen und Party angesagt. Diesmal mit der bestens bekannten Band »Comin’ Friday«.

Der Sonntag startet mit einem Irischen Frühschoppen, musikalisch begleitet von Jesse Malone & Ruby. Ein kulinarischer Mittagstisch von Anja Witzenberger, sowie Kaffee und Kuchen der Landfrauen setzen den genussvollen Tag fort, bevor die Feierlichkeiten danach ausklingen werden.

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