»Glashütten prächtig präsentiert«

Glashütten (een). Mit einem Jahr Verspätung hat Glashütten seine erste urkundliche Erwähnung vor 450 Jahren gefeiert. Mehrere Veranstaltungen setzten im Festjahr Akzente und gipfelten nun in einem dreitägigen Festwochenende im Bürgerhaus. Die Glashüttener freuten sich darüber, dass die Menschen wieder einmal enger zusammengerückt waren, die Dorfgemeinschaft gestärkt und dabei auch erfolgreich etwas auf die Beine gestellt wurde.
Moderator Michael Höhl ging in seiner Ansprache zunächst auf das Ehrenamt im Allgemeinen ein. Es freute ihn besonders, dass sich viele Bürger aus Glashütten ehrenamtlich für das Gelingen der Veranstaltungen engagiert hatten. Höhl nannte eine Reihe von Menschen, die sich jahrzehntelang immer wieder für das Gemeinwohl eingesetzt und dabei das Dorfleben durch ihr Wirken geprägt hätten.
Passagen aus Chronik verlesen
»Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, machen unsere Gesellschaft lebendiger und wärmer. Ehrenamt ist das Herz, ist der Puls der Gesellschaft und verdient unsere größte Wertschätzung. Und in fast allen Fällen bringt Ehrenamt Gemeinschaft mit anderen«, sagte Höhl. Anschließend verlas er einige Passagen aus der Chronik, die in zwei jeweils 88 Seiten umfassenden Schriftstücken niedergeschrieben wurde. Für die Entstehung waren maßgeblich die Co-Autoren Rudolf Beck und Manfred Redling von der Arbeitsgemeinschaft Regionalgeschichte Lißberg verantwortlich. Ihnen galt Höhls besonderer Dank. Die Hefte können bei ihm gekauft werden.
Bürgermeister Timo Tichai (parteilos) dankte dem Organisationsteam und den vielen Helfern für die Planung und Ausrichtung der Veranstaltungen. »Die Glashütter haben ihr Fest und ihr Dorf prächtig präsentiert, darauf könnt ihr stolz sein«, sagte er. Er freute sich, dass sich im Festjahr auch die »Hütter Hirsche« gegründet haben. Der neue Kulturverein will sich um die Dorfgemeinschaft kümmern und durch sein Veranstaltungsangebot dazu beitragen, dass die Menschen wieder öfters gesellig zusammenkommen.
Dank für besonderen Einsatz
Tichai bezeichnete die Chronik ebenso als beeindruckendes Werk wie Jan Weckler (CDU). Der Landrat machte deutlich, dass man wissen müsse, wo die eigenen Wurzeln sind. Eine Chronik sei nicht selbstverständlich und deshalb besonders lobenswert. Humorvoll zitierte er aus dem Dorfnamen und der Namensgebung der »Hütter Hirsche«, dass diese gerne mit ihrem Geweih geforkelt hätten, was bedeute, dass sie Streit oder Geselligkeit nie aus dem Weg gegangen seien.
Letzter Redner war Schottens Erster Stadtrat Hans-Jürgen Jochim. »Eich kumme aus em Vuchelsberg, der Nachbargemeinde von euch«, sagte er und gratulierte dem Dorf zu den gelungenen Feierlichkeiten. Beim Blick auf das Thema Ehrenamt appellierte er, sich auch politisch zu engagieren. Abschließend rief Bürgermeister Tichai Michael Höhl, Andreas Kleinschmidt, Wilfried Maurer, Regina Höhl, Albrecht Fahlteich, Alexandra Böck, Ulrike Böck, Jan Henrich und Christian Weber auf die Bühne. Er dankte ihnen für ihren besonderen Einsatz rund um die Feierlichkeiten und überreichte ein Geschenk. Weber ist Neubürger, er hat mit seiner Frau vor zwei Jahren in Glashütten eine alte Hofreite gekauft. Als die beiden von dem Aufruf hörten, sich für das Fest einzubringen, fassten sie spontan den Entschluss, sich zu engagieren. Für beide steht fest, auch weiter im Dorf aktiv zu sein, denn so lernen sie am leichtesten die Menschen kennen.
Das Festwochenende begann am Freitag mit einer 80er und 90er Jahre Disco-Party. Etwa 80 Gäste feierten auf der Tanzfläche zu den Songs, die DJ Holger Müller auflegte. Der Samstag begann mit einem Kommersabend und bot dann Musik vom Feinsten mit der Band »Comin’ Friday«.
Auch der Sonntag begann musikalisch mit dem Duo Jesse Malone & Ruby (der Glashütter Gitarrist Jan-Steffen Böck und Robert Korn aus Einartshausen am Schlagzeug), das Irish Folk und aktuelle Hits im Gepäck hatte. Nach dem Mittagstisch von Anja Witzenberger und dem Kuchenbuffet der Landfrauen näherten sich die Feierlichkeiten dem Ende entgegen.
Zum Abschluss stimmte Reinhard Kitz mit den Gästen das Glashütter Lied aus der Feder von Norbert Böck an.
