Gottvertrauen in friedlosen Zeiten?

Schotten (red). Am dritten Sonntag im Oktober wird in vielen Gemeinden der evangelischen Kirche Deutschlands der Gottesdienst so gestaltet, dass er in besonderem Maße auf die Lebenswirklichkeit von Männern bezogen ist. So konnte auch in der Schottener Liebfrauenkirche der Kirchenvorstandsvorsitzende Joachim Becker zu einem Gottesdienst begrüßen, der von Mitgliedern des Männergesprächskreises der Kirchengemeinde Schotten gestaltet wurde, der sich regelmäßig trifft.
Das Schwerpunktthema lautete »Vernunft und Vertrauen - wo können wir in einer friedlosen Welt noch auf Gott vertrauen?« Pfarrer Dr. Peter Möser las einen Text von Dietrich Bonhoeffer, der sich auf dieses Thema bezog. Ein Gesprächsabschnitt »gegenseitiges Murmeln« für die Gemeindeglieder schloss sich an.
Die Predigt hielt Pfarrer Paul Ulrich Lenz. Beginnend beim Lesungstext aus dem Philipperbrief, schilderte er die Situation des Paulus im Gefängnis, der dennoch im genannten Brief seinen Freunden den »Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft« verheißt. Lenz sprach vom »Spurwechsel des Bibeltextes«, davon, dass das Böse und Abgründige in der Welt oft mit dem Verstand nicht mehr zu fassen ist. Soll man dagegen auf etwas Vages wie den Glauben setzen? Lenz’ Antwort lautete: »Ich weiß mir keinen anderen Haltepunkt als das Vertrauen auf Gott - ein fester Halt über alle Vernunft hinaus.«
Beim Abschied wies Joachim Becker schließlich noch auf die regelmäßigen Treffen des Männergesprächskreises jeweils am dritten Freitag eines Monats hin und lud Interessierte dazu ein.