1. Startseite
  2. Region
  3. Wetteraukreis

Große »Werreraa-Party« am See

Kommentare

keh_har_Eierbagge_6_1508_4c
keh_har_Eierbagge_6_1508_4c © Loni Schuchardt

Es ist drei Jahre her, da haben Dennis Schulz und Marcel Heller die erste Folge des Podcasts »Afterhour Eierbagge« veröffentlicht. Dass daraus schnell eine erfolgreiche Kultmarke mit Podcast, Musik, Mode und Digitalem entstehen würde, damit hatten die Freunde nicht gerechnet. Mit ihrem Podzert - einer Mischung aus Live-Podcast und Konzert - sind sie am Wölfersheimer See aufgetreten.

Die Auftritte von »Afterhour Eierbagge« sind meist ausverkauft - so auch beim Auftakt von »Sommer am See« am Freitagabend in Wölfersheim. Bei bestem Hochsommerwetter feierten 900 Besucher über vier Stunden lang die Wetterauer Truppe, die mit ihrer aktuellen »Da plobbe die Schoppe«-Tour derzeit in der Wetterau unterwegs ist.

»Wenn die Eierbagger komme, ist schönes Wetter«, meinte Bürgermeister Eike See in seiner Begrüßung, bei der er seinen Vorgänger Rouven Kötter im Schlepptau hatte. In dessen Amtszeit war die See-Arena entstanden.

Dann war es so weit: Unter dem Jubel der Podcast-Fans betraten Dennis Schulz und Marcel Heller die Bühne. Es folgte ein fast zweistündiges »Stand-up-Dummgebabbel«, bei dem viel improvisiert wurde. Nicht zuletzt dank des ständigen Kontakts mit dem Publikum, das öfters in die Show einbezogen wurde, wie bei den Quiz-Einlagen oder einem Schubkarrenrennen.

Teammitglied Jan-Philipp Repp fungierte als Moderator, während »Hausmeister« Sascha Bell immer wieder mal mitmischte. Repp war zuvor in die Rolle von Malle-Sänger »Ikke Hüftgold« geschlüpft. Ein weiterer Stargast war der Karbener Koch Reiner Neidhart, der auf der Bühne vegetarische »Eierbagge-Burger« mit Pattys aus Puteneiern als Hauptzutat zauberte. Die wurden unter den Besuchern ebenso verteilt wie schon vorbereitete Wachteleier. Und dann gab es tatsächlich für jeden in der Arena ein Freibier - da wurden die Schobbe kräftig »geplobbt«.

Und dann war da noch die Stimme aus dem Off: »Magga aus Hirzehaa«, die immer wieder mit Lebensweisheiten und deftigen - manchmal nicht ganz jugendfreien - Bemerkungen für Lacher sorgte. Ziemlich genau zwei Stunden dauerte der Podcast-Block, dessen Länge auch im 15-köpfigen Eierbagge-Team nicht unumstritten ist.

Einer dieser »Kritiker« ist Sebastian Göbel, den die beiden Protagonisten auf die Bühne holten und gleich dreifach abfeierten. Der exzellente Gitarrist ist Melbacher und in der Wölfersheimer Gemeindeverwaltung für den Kulturbereich zuständig. Nicht zuletzt ist Göbel der musikalische Leiter der elfköpfigen Eierbagge-Band.

Um 23 Uhr - zu einer Zeit, wo andere Veranstaltungen schon beendet sind - betrat die Band die Bühne, um mit ihrem Eierbagge-Song eine gut zweistündige Party zu starten.

Warum die Fans so begeistert mitgehen, hat verschiedene Ursachen. Zum einen zelebriert die Band ihren »Landleben-Rock« geradezu perfekt, bedient alle musikalischen Geschmäcker - von der Polka über Kulthits bis hin zu ihrer Bekenntnis zur Wetterau.

»Wir sind von hier und wir machen Musik von hier«, sagte Marcel Heller aus Ober-Wöllstadt, der am Schlagzeug unter anderem mit einem minutenlangen Solo brillierte, während Dennis Schulz aus Oppershofen mit der steirischen Harmonika über die Bühne wirbelte und dem satten Sound der Band den volkstümlichen Touch gab.

Landhits aus aller Welt

Dagegen setzten Sebastian Göbel und Leadgitarrist Raffaele Angelo Tangredi aus Butzbach mehr auf Rock, unterstützt vom Wölfersheimer Michael Bauer mit dem groovigem Bass und dem Oppershofener Sascha Bell (Percussion). Ergänzt wurde die Frontline durch Sängerin Fabienne Konrad aus Londorf, die mit einem Tina-Turner-Medley ebenso überzeugte wie bei ruhigen Balladen oder Songs von Elvis und den Rodgau-Monotones.

Den satten Sound komplettierten die »Eierbagge«-Bläser Bastian Müller aus Rainrod und Lukas Sagert aus Inheiden (beide Trompete) sowie Saxofonist Jan Philipp Repp aus Nidda.

Neben den eigenen Kultstücken wie »Strohballen-Blues«, »Digge Kopp« oder »Hitze Hotze« begeisterte die muntere Truppe mit »Landhits« aus aller Welt von »Country Roads« bis zur »Runkelroiweroppmaschin’«, zu der eine lange Polonaise durch die Arena zog.

Mit dem ruhigen »Gude« endete schließlich die »Werreraa-Party« in Wölfersheim, die in dieser Form seinesgleichen sucht.

keh_har_Eierbagge_5_1508_4c
keh_har_Eierbagge_5_1508_4c © Loni Schuchardt
keh_har_Eierbagge_1_1508_4c
keh_har_Eierbagge_1_1508_4c © Loni Schuchardt

Auch interessant

Kommentare