Großes Finale beim Hessentag in Pfungstadt: Ulfaer schlagen sich wacker

»Ulf, etz geld’s!« - unter diesem Motto hat ein Bus voller Sympathisanten die Ulfaer Kandidaten Cindy Reutzel, Jan Michael Döll und Jan-Lukas Staack zum »Dolles Dorf«-Finalwettkampf beim Hessentag in Pfungstadt begleitet.
Ulfa hat in der großen Finalshow des Wettbewerbs »Dolles Dorf« beim Hessentag in Pfungstadt den zweiten Platz belegt. Den Sieg holte das Team aus dem Freiensteinauer Ortsteil Holzmühl (Vogelsbergkreis). Ebenfalls Zweiter wurde Bellersdorf (Lahn-Dill-Kreis), auf dem dritten Platz landete Römershausen (Landkreis Waldeck-Frankenberg). Die Mannschaften auf den Rängen zwei und drei nahmen eine Urkunde mit nach Hause.
Es war ein aufregender und spannender Tag für die Ulfaer. Selbst die Fahrt nach Pfungstadt nutzten sie noch zur Vorbereitung ihrer Kandidaten. »Das könnte beim Hessenquiz drankommen« - Fragen und Antworten gingen hin und her. Auch Busfahrer Jan Schultheiß machte mit und steigerte die gute Stimmung.
Daheim ließen sich viele die Übertragung im HR-Fernsehen nicht entgehen. Ein sommerliches Event auf dem Hessentagsgelände war zu sehen. Die Überdachung, nach außen hin offen, bot Schatten und darunter genug Sitzplätze.
Spiele haben es in sich
Alle waren in T-Shirts mit dem »Dolles Dorf«-Logo und den Farben ihrer Region gekommen. Mitten in der gelben Fläche der Ulfaer saßen Niddas Bürgermeister Thorsten Eberhard und Ortsvorsteher Christian Döll. Die Aktionsspiele fanden meist vor dem Zelt statt. Sandflächen waren aufgeschüttet worden, sie erinnerten an Strand und Meer. Jens Kölker, der die Sendung mit Kate Menzyk moderierte, sprach von der »hessischen Karibik« - man nahms ihm ab.
Die Ulfaer Sympathisanten schienen es geahnt zu haben: Der Wettkampf um den Titel »Das dollste Dorf 2023« begann mit einem Schnellratequiz zu Hessenfragen. Die Wettkampfplaner hatten sich einiges einfallen lassen, sie forderten die Kandidaten von Kopf bis Fuß. Beim »Krabbenrennen« mussten aus jedem Ort zwei Kandidaten Rücken an Rücken einen ovalen Football zwischen die Körper klemmen und einen Parcours durchlaufen - und das auch noch mit Taucherflossen an den Füßen. Buchstaben- und Wortkombinationen waren beim Schnelldenkspiel gefragt. Und Teamfähigkeit auf dem Trampolin: Ein Kandidat saß darauf, trug einen Drahtkorb auf dem Kopf und sollte möglichst viele Bälle fangen, die sein Partner ihm zuwarf. Der Dritte im Bunde musste das Gerät am Schwingen halten - eine echte Herausforderung.
Und schon kam die nächste Schwierigkeit: das ziemlich trickreiche Kellnerspiel. Je ein Mitglied der Dreierteams saß im Schneidersitz in einer Schubkarre, das zweite Mitglied musste es durch einen Hindernisparcours einschließlich eines Slaloms um Signalbojen und über eine Wippe fahren. Und als wäre das noch nicht genug, bekam der Schubkarrenpartner von dem oder der Dritten im Bunde ein Tablett mit vollen Gläsern in die Hand gedrückt. Wasser in der jeweiligen Regionalfarbe war darin - das hatte Stil. Was nach der Hindernisfahrt noch in den Gläsern und auf dem Tablett war, wurde in Messzylinder geschüttet und verglichen. Es mag eine richtige Erholung für die Wettkampfteams gewesen sein, dass zwischendurch kurze Clips aus ihren Heimatorten gezeigt wurden.
Holzmühl lädt zu Treffen ein
Schon kam die nächste Herausforderung: so viele Zuschauer auf eine Viehwaage stellen, dass ein Gewicht von 425 Kilogramm erreicht wird. Die einen setzten auf Männer mit Muskeln und Rundungen, die Holzmühler nahmen eine ganze Reihe Kinder auf die Waage. Aber da hatten die Ulfaer die Nase vorn, nur zehn Kilogramm lag ihre Wiegegruppe über dem geforderten Gewicht. Dann folgte das Movie-Memory: Ein Kurzfilm der Hessentagsstadt wurde gezeigt, Details aus dem Ortsbild wurden abgefragt. Welche Farben haben die Blumenrabatte am zentralen Platz? »Lila und Weiß« - damit landete Cindy Reutzel einen Volltreffer.
Zur Hochform lief Jan Michael Döll beim Marshmallowspiel auf. Er schaffte es tatsächlich, die an einer langen Schnur vom Gürtel baumelnden süßen Dinger so geschickt hochzuschleudern, dass er drei Stück vernaschen konnte.
Der Schlussapplaus war laut - und schon stand die Reihenfolge der Orte fest. Der Goldene Onkel Otto und die Urkunden wurden übergeben, die Moderatoren verabschiedeten sich rasch. Die Wettkampfteams und ihr großes Gefolge setzten sich noch gemütlich zusammen, kamen ins Gespräch. Die Ortsvorsteher tauschten Handynummern aus, die Holzmühler luden zu einem großen Treffen ein. Die Landschaft um den Freiensteinauer Ortsteil ist schön, Vogelsberger Gastfreundschaft hat einen guten Ruf - das wird ein guter Ausklang für die »Dollen Dörfer 2023«. VON ELFRIEDE MARESCH