Gute Nachrichten

Neulich bei einer kirchlichen Veranstaltung: »Habgier und Egoismus nehmen zu« hieß es da. Wie kommen die darauf? Was vielleicht zunimmt, ist der Pessimismus. Denn so paradox es angesichts der Nachrichten scheint, die Welt wird besser! Weltweit sinkt die Kindersterblichkeit; die Jugendkriminalität ist in Deutschland heute geringer als noch vor 20 Jahren.
Es scheint ein Problem der Wahrnehmung und der Medien zu sein: Wenn sich die Lage irgendwo bessert, ist das oft keine Nachricht wert. Man darf nicht die Augen vor den guten Nachrichten verschließen. Mit Pessimismus hat man keine Motivation, sich überhaupt noch um irgendwelche Verbesserungen zu bemühen.
Christen müssten voller Optimismus vorangehen können. Wer daran glaubt, dass ein Gekreuzigter auferstanden ist, müsste auch daran glauben können, dass der Klimawandel beherrschbar wird.
Vor einer Woche haben Christen Pfingsten gefeiert. Von diesem Tag wird berichtet, dass ehemalige Fischer und Zöllner (die Apostel), dazu eine Handvoll Frauen, Mut bekommen haben. Sie sind aufgestanden und haben etwas in Bewegung gesetzt, was noch heute lebt und Kraft hat - die Christenheit, und zwar mit guten Nachrichten und nicht mit Pessimismus. Dann sollte es uns doch möglich sein, das Gute in der Welt zu sehen.
Andreas Münster , Pastoralreferent Wetterau-Süd