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Hexenkessel der guten Laune im Lindheimer Bürgerhaus

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Die Hexen-Kinder der Lingheimer Hexen zeigen ihre Können bei der Fastnachtssitzung des Vereins. © Jürgen W. Niehoff

Gardetänze, Stimmungslieder und Sketche: Nach der Corona-Zwangspause lassen es die Lindheimer Hexen bei ihren beiden Fastnachtssitzungen so richtig krachen.

E rneut ausverkauftes Haus und beste Stimmung herrschte bei der Karnevalssitzung der Lindheimer Hexen am Wochenende in Lindheim. Rund 240 Närrinnen und Narren fanden sich am Samstagabend im Bürgerhaus Lindheim ein, als nach einem Runterzählen um exakt 20.11 Uhr der Elferrat, an der Spitze die Sitzungspräsidentin Julia Schüßler-Stroh, in den Saal einmarschierte und damit die Sitzung eröffnete.

Dreieinhalb Stunden Programm, zusammengemixt vor allem von den quirligen »Pinsel-Weibern«, der Vorsitzenden Franziska Finger, geborene Pinsel, ihrer Mutter Lucia und Schwester Maria, lag vor den buntgekleideten Gästen. Rund 100 Vereinsmitglieder halfen den Dreien bei Vorbereitung und Umsetzung. »Bei unserer ersten Veranstaltung eine Woche zuvor funktionierte alles bestens und es herrschte eine Bombenstimmung«, berichtete Franziska Finger kurz vor Beginn der zweiten Sitzung.

Sehr große Kartennachfrage

Aus zwei Gründen gab es dieses Jahr nur zwei Sitzungen. Einerseits wusste man nach der Corona-Pause nicht, ob man den Saal mit einer Karnevalsveranstaltung auch füllen könnte. Und darüber hinaus hatten sich auch nicht genug freiwillige Helfer gemeldet, die die Vereinsspitze unterstützten, so die Vorsitzende. Der erste Grund hatte sich im Handumdrehen erledigt, denn die Nachfrage nach Eintrittskarten war riesig. »Da hätten wir den Saal locker viermal füllen können«, so Finger. Deshalb wird es im nächsten Jahr aller Voraussicht nach wieder vier Veranstaltungen der Lindheimer Hexen geben. Der zweite Grund bleibt dagegen bestehen und bereitet dem Vorstand einige Sorgen.

Doch zurück zu der Veranstaltung: Nach dem Einmarsch des Elferrats zusammen mit der kleinen Garde folgte der Tanz der kleinen Matrosen, hübsch und einfallsreich dekoriert mit Tüchern als Segelschiff. »Weil das Lindheimer Bürgerhaus direkt neben einer Kita und der Grundschule liegt, haben wir keine Nachwuchssorgen. Wir holen die Kinder zum Training aus den Einrichtungen und bringen sie anschließend zurück«, freut sich die Vereinsvorsitzende über den guten Standort.

Dem Tanz auf hoher See folgte ein Sketch rund zur Partnersuche über das Internet. Dabei zeigt sich, dass Lügen doch recht kurze Beine haben, denn spätestens beim ersten Treffen kommt die Wahrheit ans Licht und damit die Ernüchterung. Alter stimmt nicht, Körperumfang erst recht nicht und auch das gepostete Foto hat wenig mit der Realität zu tun. Auch beim Sketch zur Gleichberechtigung von Mann und Frau, gespielt von Lucia Pinsel und Tochter Franziska, gingen beide humorvoll auf die Unterschiede - nicht nur die körperlichen - zwischen den Geschlechtern ein. Beispiel: Ist ein Mann unverheiratet, dann ist er noch ledig, ist er dann verheiratet, ist er erledigt.

Tanzende Dschinnis und Häftlinge

Das Publikum freute sich anschließend über weitere ideenreiche Darbietungen von Tanzgruppen verschiedenen Alters, etwa über Häftlinge, die tanzend aus dem Gefängnis ausbrechen oder von Orientalinnen in exotischen Kleidern, die die Gäste in die ferne Welt der »Dschinnis« entführten.

Richtig Stimmung brachte der Auftritt des Gesangsduos Franzi (Finger) und Steffi (Spänkuch). Das stand auf Stühlen und Tischen und sang begeistert mit. Sie rockten im wahrsten Sinne des Wortes den Saal und zeigten, wie man ein närrisches Publikum mitreißt, wobei die Sängerinnen mitten im Saal auf den Tischen standen und sangen.

Nach der Ehrung von Mitgliedern für elf-, 22- und 33-jährige Vereinszugehörigkeit sowie einer kurzen Verschnaufpause war das Publikum erneut gefordert. Es musste auf Vorgabe der Gruppe »Hexenküche« die richtige Reihenfolge bekannter Lieder zusammenfügen. Danach brachten es die drei »Pinsel-Weiber« erneut auf Stühle und Tische. Der Saal schunkelte und sang mit.

Die Lachmuskeln strapazierte schließlich noch einmal das vereinseigene Männerballett in einem ansonsten von Frauen dominierten Verein. Es präsentierte mit viel Erfolg die »Lindheimer Jukebox«. Man kann nur hoffen, dass die Versprechung von Franzi Finger wahr wird, als sie vor Kurzem verkündete: »Ich hab da schon eine Idee fürs nächste Jahr…«

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Das Thema Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau greifen Lucia Pinsel (r) und Franziska Finger unterhaltsam bei der Lindheimer Fastnachtssitzung auf. © Jürgen W. Niehoff

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